(ots) -
Am 8. Oktober stellte Christian Schmidt, Bundesminister für
Ernährung und Landwirtschaft, die Zahlen der dritten
Bundeswaldinventur (BWI) vor. Auf den ersten Blick sind die
Ergebnisse für unsere Wälder sehr erfreulich: Die Holzvorräte
wachsen, die Wälder werden naturnäher und älter. Sorgen bereitet der
Holzwirtschaft jedoch die Baumartenverteilung infolge des Waldumbaus.
"In jüngeren Wäldern wachsen zu wenig Nadelbäume, um den künftigen
Bedarf zu decken", erklärt Lars Schmidt, Generalsekretär des Deutsche
Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes e.V. (DeSH). Laut BWI ist der
Nadelholzanteil in den vergangenen zehn Jahren von 6,1 Millionen
Hektar auf 5,9 Millionen Hektar gesunken. Während der Wald
systematisch hin zu mehr Laubholz umgebaut wird, fehlt der
Bauwirtschaft zunehmend Nadelholz aus heimischen Wäldern. Denn laut
DeSH gehen fast zwei Drittel des in Deutschland produzierten
Schnittholzes in den Baubereich.
Für die Säge- und Holzindustrie eine bedenkliche Entwicklung:
Gebraucht würden in Zukunft stabile, naturnahe Mischwälder mit
ausgewogener Baumartenvielfalt und einem ausreichenden Anteil an
Nadelhölzern. Dies wäre auch aus ökologischen Gründen sinnvoll: "Da
niemand genau sagen kann, welche Bäume dem Klimawandel am besten
gewachsen sind, sollte auf Vielfalt im Wald gesetzt werden. Dazu
gehören heimische, aber auch anpassungsfähige fremdländische
Baumarten", sagt Schmidt. Er fasst zusammen: "Der Waldumbau geht an
den Bedürfnissen der Gesellschaft vorbei."
Über die Bundeswaldinventur (BWI)
Die Bundeswaldinventur ist eine Stichprobeninventur, bei der die
großräumigen Waldverhältnisse, die forstlichen
Produktionsmöglichkeiten und wichtige ökologischen Kennwerte in
Deutschlands Wäldern periodisch untersucht werden. Die BWI liefert
Informationen zur Waldfläche, zum Alter der Wälder, zur Verteilung
sowie dem Anteil der Baumarten, zum Holzvorrat und zur Naturnähe der
Wälder. Zudem lassen sich durch den Vergleich mit den Ergebnissen der
vorherigen Inventuren wertvolle Erkenntnisse zur Entwicklung und der
nachhaltigen Nutzung der Wälder ableiten. Die Ergebnisse sind auch
für die Unternehmen der Holzindustrie wichtige mittel- und
langfristige Planungshilfen für die Versorgung ihrer Werke. Die
Erhebung erfolgt an fixen Probepunkten, welche in einem
systematischen Gitternetz über das gesamte Bundesgebiet verteilt
sind. Das Netz hat eine Rasterweite von mindestens vier mal vier
Kilometern und ist in manchen Bundesländern auch engmaschiger. Die
BWI wird regelmäßig etwa alle zehn bis 15 Jahre durchgeführt. Die
Ergebnisse der ersten BWI wurden 1987 für das Gebiet der alten
Bundesländer veröffentlicht, im Jahr 2002 folgten zum ersten Mal
Ergebnisse für das gesamte Bundesgebiet. Die Bundeswaldinventur wird
von einer Bundesinventurleitung mit Vertretern des Bundesministeriums
für Ernährung und Landwirtschaft sowie des Instituts für Waldökologie
und Waldinventuren im Thünen-Institut in den Bundesländern
koordiniert.
Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie
Die Deutsche Säge- und Holzindustrie ist ein Zusammenschluss
zwischen dem Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland (BSHD)
und dem Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie e. V. (VDS).
Gemeinsam vertreten sie die Interessen der deutschen Säge- und
Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.
Dabei stehen die Verbände ihren Mitgliedern, darunter mehr als 600
Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und
branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützen die
kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen
Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Um dies zu
erreichen, treten beide Verbände seit dem 1.1.2013 offiziell unter
dem Dach "Die Deutsche Säge- und Holzindustrie - Bundesverband "
gemeinschaftlich in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft,
Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht Die
Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und
wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.
Pressekontakt Deutsche Säge- und Holzindustrie:
Lars Schmidt
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