(ots) - Die Bauwirtschaft musste im Sommer - nach einem
starken Jahresstart - einen Dämpfer hinnehmen: Wie der Hauptverband
der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen
Zahlenbildes mitteilt, sank der baugewerbliche Umsatz der Betriebe im
Bauhauptgewerbe mit 20 und mehr Beschäftigten im Juni gegenüber dem
entsprechenden Vorjahreswert um nominal 1,0 %. Aufgrund der
ausgesprochen positiven Entwicklung in den Vormonaten ergibt sich für
das erste Halbjahr aber immer noch ein Plus von 12,8 %. Der
Auftragseingang gab noch stärker nach: Die Baubetriebe mit 20 und
mehr Beschäftigten meldeten für Juni einen Rückgang von nominal 10,9
% (real: - 11,9 %), das war das erste Minus seit Oktober vergangenen
Jahres. Der Hauptverband sieht in dieser Entwicklung aber noch keinen
turn-a-round, zumal der Rückgang auf einen statistischen Basiseeffekt
zurückzuführen ist und das Auftragsvolumen im Juni 2014 mit 5,1 Mrd.
Euro deutlich über dem Mittel der vergangenen 10 Jahre lag. Insgesamt
lag die Ordertätigkeit im ersten Halbjahr um 2,9 % über dem
vergleichbaren Vorjahreszeitraum (real: + 1,4 %).
Vom Basiseffekt sind alle Bausparten betroffen, insbesondere aber
der Wirtschaftsbau, für den im Juni ein Orderminus von 14,5 %
ausgewiesen wird, nach einem Plus von 17,6 % im Vorjahresmonat (1.
Hj. 2014: + 2,5 %). Demgegenüber meldeten die Bauunternehmen ein
Umsatzplus von 0,9 % (1. Hj.: + 10,0 %). Auch für die kommenden
Monate ist der Verband noch optimistisch: Die Neubaugenehmigungen für
Wirtschaftsbauten (veranschlagte Baukosten) lagen im ersten Halbjahr
um 8,3 % über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreswertes.
Insbesondere die Nachfrage nach Fabrik- und Werkstattgebäuden hat
stark angezogen (+ 28,0 %).
Einen Dämpfer hat auch - ganz unerwartet - der Wohnungsbau
hinnehmen müssen: Sowohl der Auftragseingang (- 11,4 %) als auch der
Umsatz (- 0,9 %) waren im Juni negativ. Allerdings sind beide
Indikatoren aufgrund der ausgesprochen guten Entwicklung in den
Vormonaten im ersten Halbjahr noch deutlich im Plus: Der
Auftragseingang lag um 8,5 % und der Umsatz sogar um 15,4 % über dem
Niveau des ersten Halbjahres 2013. Auch die Zukunftsaussichten sind
weiterhin positiv: Im ersten Halbjahr diesen Jahres wurden
Baugenehmigungen für rund 137.000 Wohnungen erteilt, 9,6 % mehr als
im Vorjahr - im Mehrfamilienhausbau sind die Neubaugenehmigungen
sogar um 12,8 % gestiegen.
Die Gebietskörperschaften haben sich im Juni mit der
Auftragsvergabe zurückgehalten: Die Baubetriebe meldeten für den
Öffentlichen Bau einen Rückgang des Auftragseingangs von 6,0 %, für
das erste Halbjahr wird nun nur noch ein Plus von 0,6 % ausgewiesen.
Auch die Neubaugenehmigungen im Öffentlichen Hochbau (veranschlagte
Baukosten) entwickelten sich ungünstig: Sie lagen im ersten Halbjahr
um 24,6 % unter dem Vorjahresniveau - allerdings nach einem Plus von
51,6 % im Vorjahreszeitraum. Für den Öffentlichen Bau wurde im Juni
mit minus 3,2 % der stärkste Umsatzrückgang ausgewiesen. Aufgrund der
guten Entwicklung in den Vormonaten lag der Umsatz im ersten Halbjahr
aber immer noch um 14,9 % über dem Niveau des entsprechenden
Vorjahreszeitraums.
Nachträglicher Hinweis zur Umsatzstatistik: Das Statistische
Bundesamt hat die Werte auf den Berichtskreis der Betriebe mit 20 und
mehr Beschäftigten umgestellt. Bis dahin wurden die hoch geschätzten
Angaben für alle Betriebe (einschließlich Kleinbetriebe) in der
Pressemitteilung veröffentlicht. Der Hauptverband hat diese Praxis
übernommen.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen
Bundesamtes. Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de
Pressekontakt:
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
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