(ots) - Mehr als 11 000 Schüler erkrankten vor
eineinhalb Jahren im Osten Deutschlands an Brechdurchfall. Die
meisten von ihnen hatten zuvor in ihrer Schulkantine ein Mittagessen
eines bundesweit tätigen Schulcaterers gegessen, der verdorbene
Erdbeeren in einem Nachtisch verarbeitet hatte. Wen wundern solche
Schlagzeilen, wenn das Essen in Massen produziert angeliefert, statt
vor Ort zubereitet wird? Weil sich der Betrieb einer Schul- oder
Kita-Küche erst ab einer bestimmten Anzahl von Essen lohnt, greifen
viele Einrichtungen auf externe Versorger zurück, statt einen Koch
anzustellen. Nicht selten fehlt es auch an der räumlichen
Ausstattung. So kommen Gaststätten oder Party-Services zum Zug und
können sich eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen. Doch was in
der Gaststube funktioniert, muss nicht unbedingt den Kindern
schmecken. Und auch die Kalkulation ist eine völlig andere: Bei etwa
drei Euro pro Kind ist keine Bio-Qualität lieferbar. Gesünder ginge
es allerdings schon. Wie, das zeigt ein Modellprojekt in Bayern. Die
vor einigen Jahren geschaffene Vernetzungsstelle "Schulverpflegung
Bayern" bündelt Fachwissen und gibt es an die Versorger weiter. Es
gibt regelmäßige Coachings, Workshops mit Spitzenköchen und viele
praktische Anregungen von der Speiseplangestaltung bis zur
Kostenkontrolle. Nun liegt es an den Verpflegungsbetrieben, mit etwas
Fantasie und gutem Willen den Kindern gesundes Essen schmackhaft zu
machen.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de