(ots) - Dank einer außergewöhnlich günstigen Witterung zu
Jahresbeginn ist das deutsche Bauhauptgewerbe mit viel Rückenwind in
das Baujahr 2014 gestartet: Wie der Präsident des Hauptverbandes der
Deutschen Bauindustrie Prof. Thomas Bauer in seiner
Jahrespressekonferenz zum "Tag der Deutschen Bauindustrie" mitteilte,
erwartet der Hauptverband für das 1. Quartal 2014 ein Umsatzplus von
über 23 %. Da gleichzeitig auch die Auftragseingänge im 1. Quartal um
etwa 7 % gestiegen seien, könne die Branche für das Jahr 2014 jetzt
sogar mit einem Umsatzzuwachs von nominal 4,5 % rechnen.
Treiber der Baukonjunktur bleibe auch 2014 der Wohnungsbau,
erläuterte Bauer. Dank einer lebhaften Nachfrage im 1. Quartal, aber
auch weiter steigender Genehmigungszahlen bei Mehrfamilienhäusern
könne die Branche im Wohnungsbau ein Umsatzplus von nominal 6 %
erwarten. Für diese positive Entwicklung spreche das anhaltend
niedrige Zinsniveau, die stabile Entwicklung der Einkommen und der
Einkommenserwartungen, aber auch das anhaltende Interesse der
Kapitalanleger an der Wohnimmobilie - nicht zuletzt aufgrund
fehlender renditestarker Anlagealternativen.
Mit einer Immobilienblase sei trotzdem aus Sicht der Bauindustrie
in absehbarer Zeit nicht zu rechnen, beruhigte Bauer. Dem regen
Interesse der Investoren stehe auf der anderen Marktseite ein
wachsender Bedarf an zusätzlichem Wohnraum gegenüber, der sich aus
der Zuwanderung nach Deutschland und verstärkten Binnenwanderungen in
die Ballungszentren erklären lasse. Gefahr gehe allenfalls von der
geplanten Mietpreisbremse im Mietrechtsnovellierungsgesetz (MietNovG)
aus. Bauer: "Der Gesetzgeber geht das Risiko ein, dass nicht nur die
Mieten, sondern auch der erfreuliche Aufwärtstrend im
Mietwohnungsneubau gebremst werden."
Auch der Wirtschaftsbau habe sich in den vergangenen Monaten -
trotz flauer Konjunktur im EU-Raum, ungelöster Staatsschuldenprobleme
und der Ukraine-Krise - stabil entwickelt, berichtete Bauer. Ein nach
wie vor günstiges gesamtwirtschaftliches Investitionsklima, ein
zunehmender Auslastungsgrad der Kapazitäten im Verarbeitenden
Gewerbe, die daraus resultierende Zunahme der Investitionsneigung und
ein anziehendes Baugenehmigungsniveau, insbesondere für Fabrik- und
Werkstattgebäude, sorgten dafür, dass die Bauindustrie 2014 mit einem
Umsatzzuwachs im Wirtschaftsbau von nominal 3,5 % rechnen könne.
Dagegen bereite der Öffentliche Bau - trotz des gewaltigen
Investitionsstaus auf allen staatlichen Ebenen - weiterhin Sorgen.
Der Bund falle als Impulsgeber im Jahre 2014 weitgehend aus; so
stünden für den Verkehrswegebau im Entwurf des Bundeshaushalts 300
Mio. Euro weniger zur Verfügung als im Jahre 2013. Auch die Länder
zeigten weiterhin keine ausgeprägte Investitionsneigung: Die
Konsolidierung der Haushalte habe mit Blick auf die Einführung der
Schuldenbremse Vorrang vor dem Abbau des öffentlichen
Investitionsstaus. Allenfalls von den Städten und Gemeinden könnten
2014 Investitionsimpulse ausgehen. Allerdings seien die vielen
"Haushaltssicherungskommunen" in West- und Norddeutschland kaum in
der Lage, die angezogene Investitionsbremse zu lockern. Der
Hauptverband gehe deshalb davon aus, dass sich der Werteverzehr am
öffentlichen Kapitalstock auch 2014 fortsetzt. Die Umsatzerwartungen
seien leicht auf + 3 % nach unten revidiert worden.
Dank der günstigen Entwicklung im Wohnungs- und im Wirtschaftsbau
setze sich aber 2014 der Beschäftigungsaufbau fort, erwartet Bauer.
Im Jahresdurchschnitt 2014 würden voraussichtlich knapp 770.000
Menschen Arbeit und Brot im deutschen Bauhauptgewerbe finden; das
seien über 10.000 mehr als 2013, aber auch 60.000 mehr als zum
beschäftigungspolitischen Tiefpunkt der Branche im Jahre 2009.
Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de
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