(ots) - Der Videoclip "Look up" hat im Netz eine
Debatte über die "Generation Kopf unten" ausgelöst. Die große Sorge
lautet: Die "Digital Natives" kapseln sich mit ihren Smartphones aus
der "echten" Welt ab und vereinsamen gemeinsam. Eine unbegründete
Angst, die schon oft in der Mediengeschichte diskutiert wurde. Aber
auch wenn Smartphones die Entwicklung von Kindern - nach Einschätzung
von Experten - sogar fördern, bleibt der ausgiebige Blick aufs
Telefon doch eine grassierende Unhöflichkeit. Denn seit Handys
leistungsfähige Computer im Hosentaschenformat sind, können wir immer
und überall vernetzt sein. Und vergessen dabei schnell den Menschen
direkt vor uns. Weil Fotos vom Essen auf Facebook geteilt werden
müssen, kommt man bei der Verabredung nicht mehr zum Reden. Egal ob
es piepst oder blinkt: So gut sind viele bereits konditioniert, dass
das Handy stets Vorrang bekommt. Jeder andere ist dann wichtiger als
das Gegenüber. Klarer kann man Missachtung kaum zum Ausdruck bringen.
Und wenn das Konzerterlebnis zerstört wird, weil ein Meer aus
Displays den Blick auf die Bühne verstellt, bleiben gleich für viele
Besucher die Emotionen auf der Strecke. Vor wenigen Jahren erregte
das reine Telefonieren im Stadtbus noch Anstoß, heute ist das
Dauer-Dazwischenfunken normal. Die User beugen sich zunehmend dem
Smartphone. Dabei sollte es ein selbstverständliches Zeichen
zwischenmenschlicher Wertschätzung sein, in Gegenwart anderer nicht
zu surfen oder zu telefonieren.
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