(ots) - Die Themen:
Islamischer Faschismus? - Provokante Thesen von Hamed Abdel-Samad
Muss das sein? Der bekannte Islam-Kritiker Hamed Abdel-Samad spricht
in seinem neuen Buch vom "Islamischen Faschismus". Er zieht
Parallelen zwischen der Entstehung des europäischen Faschismus und
der Genese des islamischen Fundamentalismus, wie er von
Muslimbrüdern, Taliban und Salafisten vertreten wird. Mehr noch: die
ganze Religion des Islam habe in ihrem Kern eine faschistische
Tendenz. Das provoziert Widerspruch: Schießt da einer übers Ziel
hinaus? Wird hier Unvergleichbares verglichen? Und wird so nicht der
Dialog der Kulturen mit Totschlagargumenten erstickt? "ttt" spricht
mit Abdel-Samad und seinen Kritikern über Absicht und Wirkung solch
steiler Thesen.
Sinneswandel oder gelungener PR-Coup? - Überraschende Wende im
Fall Gurlitt Lange war es still im Fall Gurlitt - bis Cornelius
Gurlitt über seine Anwälte die Öffentlichkeit wissen ließ, dass er
nun doch die Werke seiner Sammlung restituieren will, die eindeutig
Raubkunst sind. Die Rückgabe eines Matisse ist beschlossene Sache.
Zumal die Staatsanwaltschaft Augsburg, in deren Gewahrsam ja die
Bilder seit ihrem Fund in Schwabing sind, das Gemälde freigibt.
Überraschende Wende oder gelungener PR-Coup der Gurlitt-Anwälte?
Parallel dazu wurde bekannt, dass in Gurlitts Salzburger Haus sehr
viel mehr hochkarätige Kunst lagerte als bisher angenommen. Die
Anwälte luden eigens zum Pressetermin, um darüber zu informieren -
und darüber, dass der Salzburger Teil der Sammlung nun aufgearbeitet
werden soll: auf Initiative und im Auftrag von Cornelius Gurlitt
selbst. Der Teil, der in Schwabing lagerte, wird hingegen von einer
Taskforce erforscht, die eigens vom Bund installiert wurde. Entsteht
da eine Konkurrenz - oder wird am Ende doch im Dienste der Sache
zusammengearbeitet? "ttt" diskutiert diese Fragen mit dem
Provenienzforscher Willi A. Korte.
Der letzte Kampf der Arbeiterklasse - Der Schriftsteller David
Peace über den britischen Bergarbeiterstreik Ein Streik spaltet das
Land, ein Arbeitskampf wird zum Richtungskampf zwischen Links und
Rechts: Der Schriftsteller David Peace erzählt in seinem Roman "GB84"
vom legendären Bergarbeiterstreik 1984. Die britischen Bergarbeiter
kämpfen gegen die Schließung unrentabler Zechen. Doch die
Gewerkschaft überschätzt ihre Möglichkeiten, und Margaret Thatcher
setzt alle Hebel in Bewegung um sie kleinzukriegen. Nach einem Jahr
müssen die Arbeiter aufgeben. Bei David Peace kommen die
Protagonisten auf beiden Seiten schlecht weg: Es wird manipuliert,
abgehört, bestochen und gemordet. Eine harte Lektüre, aber
lesenswert. "ttt" spricht mit dem Autor über den letzten Kampf der
britischen Arbeiterklasse.
Bilder gegen den Krieg - Syrische Medienaktivisten und Filmemacher
geben nicht auf Seit drei Jahren leiden nun schon die Menschen unter
dem Bürgerkrieg in Syrien. Drei blutige Jahre, in denen die
Weltgemeinschaft keine Lösung für den Konflikt gefunden hat. Drei
Jahre, in denen immer wieder Bilder und Videoaufnahmen die Brutalität
und Grausamkeit dieses Krieges dokumentiert haben, oft von Laien
zugänglich gemacht. Die beiden syrischen Filmemacher Talal Derki und
Orwa Nyrabia haben in ihrer Heimat eben diese Medienaktivisten
angeleitet - und aus dem ihnen zugeleiteten Material ist am Ende
einer der erschütterndsten Dokumentarfilme über den Krieg in Syrien
geworden: "Homs - ein zerstörter Traum" (ARTE/SWR). Mittlerweile
leben beide in Berlin im Exil und arbeiten an neuen Filmprojekten,
die sich mit der derzeit ausweglosen Situation in ihrer Heimat
auseinandersetzen. "ttt" spricht mit beiden über vergebliche
Hoffnung, politische Hilflosigkeit und die Macht der Bilder
anlässlich des dritten Jahrestages des verzweifelten Aufstandes gegen
das Assad-Regime.
Unterwegs mit dem Teufel - Wie die Band "Driving Mrs. Satan" die
Schönheit von Metal-Songs freilegt Heavy-Metal-Klassiker wie AC/DCs
"Hells Bells", Metallicas "Battery" oder Iron Maidens "2 Minutes To
Midnight" sind ein wenig in die Jahre gekommen. Offen zugeben möchte
man eigentlich nicht, dass man auf derartiges Geschrammel im Jahr
2014 noch steht. Zum Glück gibt es "Driving Mrs. Satan". Dahinter
stecken drei Musiker aus Neapel: Giacomo Pedicini, Claudia Sorvillo
und Ernesto Nobili. In ihrer Jugend waren sie leidenschaftliche
Metal-Hörer, mittlerweile hat sich ihr musikalisches Spektrum
erweitert. Und so polieren sie mit den Mitteln des Folk-Pops die
alten Metal-Kracher auf - und plötzlich lässt sich die Klasse dieser
musikalischen Werke wieder neu bewundern.
Moderation: Evelyn Fischer
Redaktion: Edith Beßling, Christine Gerberding, Niels Grevsen,
Florian Müller
Pressekontakt:
Agnes Toellner
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