(ots) - Am Montag hat der Internationale Gerichtshof (IGH)
in Den Haag verbindlich entschieden, dass Japan nicht mehr aus
wissenschaftlichen Gründen den Walfang im Schutzgebiet der Antarktis
betreiben darf.
In der Urteilsbegründung heißt es, dass der Gerichtshof mit zwölf
gegen vier Stimmen entschieden hat, dass Japan mit seinem
Walfangprogramm JARPA II nicht in Ãœbereinstimmung mit dem
internationalen Ãœbereinkommen zur Regelung des Walfangs handelt und
dass Japan gegenüber jede Bewilligung zu widerrufen ist, eine Lizenz
diesbezüglich zu gewähren. Das Urteil ist ohne Berufungsmöglichkeit
für Japan endgültig. Allerdings gilt der Gerichtsentscheid nur für
das australische und neuseeländische Walschutzgebiet in der
Antarktis. Es wird von Walschutz-Organisationen vermutet, dass Japan
nun seine schon bisherigen Walfangaktivitäten im Nord-Pazifik
ausweitet.
Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) begrüßte die von
Tierschützern lang ersehnte Entscheidung. WDSF Geschäftsführer Jürgen
Ortmüller: "Nachdem Japan jahrzehntelang Wale ausgerottet hat, hoffen
wir, dass ein internationales Umdenken stattfindet und andere
Walfangnationen sich ebenfalls an die Entscheidung des
Internationalen Gerichtshofs halten und der Walfang weltweit gestoppt
wird."
Das WDSF fordert, dass auf der anstehenden Tagung der
Internationalen Walfangkommission (IWC) ebenso der Kleinwalfang
weltweit verboten wird. Immer noch gäbe es Schlupflöcher die durch
die verbliebenen Walfangstaaten Grönland, die Färöer-Inseln, Island,
Norwegen und Japan genutzt würden. Tausende von Delfinen und andere
Kleinwale würden alljährlich zum angeblichen Eigenbedarf getötet,
heißt es vom WDSF. Alleine auf den Färöer-Inseln im europäischen
Nordostatlantik waren im letzten Jahr 1.534 Meeressäugern grausam und
blutig an den Stränden der autonomen Inselgruppe abgeschlachtet
worden.
Ortmüller: "Wenn die fünf Walfangstaaten nicht umgehend ihre
gesamte Waljagd stoppen und weiterhin internationale Gesetzeslücken
nutzen, sind sämtliche Wale und Delfine in ihrer Existenz bedroht.
Kein Mensch muss in diesen zivilisierten Staaten noch hungern und ist
demnach auch nicht auf den Walverzehr angewiesen. Das Walfleisch ist
zudem gesundheitsgefährdend mit Quecksilber, PCB und DDT-Giften
verseucht."
Morgen will US-Präsident Obama über US-Sanktionen aufgrund des
erneut aufgenommen Walfangs durch Island entscheiden.
Pressemitteilung des Internationalen Gerichtshof:
http://www.icj-cij.org/docket/files/148/18162.pdf
Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer
Mobil: 0151 24030 952
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