(ots) - Von Christian Kucznierz
Man kann Ursula von der Leyen belächeln, was ihre Vorschläge für
die Bundeswehr angeht. Und es stimmt: Die Ministerin macht in jedem
Amt, das sie bisher innehatte, das, was sie am besten kann:
Familienpolitik. Das ist nicht das Schlechteste. Die Bundeswehr steht
vor einem Grundproblem. Sie ist heute eine Freiwilligenarmee, deren
Hauptaufgabe in Auslandseinsätzen liegt. Damit das funktioniert, muss
sie als Arbeitgeber attraktiv werden. Das aber geht nur, wenn sie wie
jeder andere um die besten Köpfe wirbt. Und die sind halt nicht nur
männlich. Und selbst Väter wollen heute oft die Möglichkeit, Beruf
und Familie besser zu vereinbaren. Ob die Angebote, die die
Verteidigungsministerin jetzt in Aussicht stellt, dazu geeignet sind,
Männer und Frauen für einen Beruf zu interessieren, der mitunter
lebensgefährliche Einsätze beinhaltet, wird sich aber erst noch
zeigen müssen. Vielleicht braucht es dafür erst einmal die Akzeptanz,
dass die Bundeswehr eine Armee ist, die auch in Kriegen kämpft.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de