(ots) - Selten war das Aufgebot hochrangiger Politiker aus 
den USA im Münchener Hotel »Bayerischer Hof« so groß wie in diesem 
Jahr. Was nicht nur der Jubiläumsausgabe der transatlantischen 
Sicherheitskonferenz am Wochenende geschuldet ist. Die Regierung in 
Washington hat angesichts der fast täglich mit neuen Enthüllungen 
angefachten NSA-Spionageaffäre auch ihren Verbündeten und Partnern so
einiges zu erklären. Außenminister John Kerry begann damit gestern in
Berlin und versprach - nicht etwa eine substanzielle Einschränkung 
oder gar das Ende der massenhaften, grenzenlosen 
Überwachungsaktivitäten des größten US-amerikanischen 
Auslandsgeheimdienstes auch hier in Deutschland. Oder den Abschluss 
des von der Bundesregierung so heiß gewünschten »No-Spy-Abkommens« 
mit den USA. Nein. Ohne Entschuldigung für die massive Verletzung von
Bürgerrechten und ohne auch nur im Ansatz konkret zu werden, kündigte
Kerry lediglich ein »Jahr der Erneuerung« in den bilateralen 
Beziehungen an. Die will auch Bundeskanzlerin Angela Merkel - selbst 
jahrelang im Visier der NSA - auf keinen Fall in Frage stellen. 
Bekenntnis zur gleichsam unverbrüchlichen Freundschaft, 
demonstratives Händeschütteln, das war es dann schon. Viel zu wenig, 
wenn man in Berlin die von Bundespräsident Joachim Gauck zum Auftakt 
der Sicherheitskonferenz beschworene internationale Verantwortung 
Deutschlands wirklich ernst nehmen wollte.
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