(ots) - "Gauck wünscht sich eine Militarisierung der 
gesamten Gesellschaft, indem er die angeblich notwendige 
Militarisierung der Außenpolitik zu einem Thema der Kirchen, 
Gewerkschaften und Universitäten machen will", so Alexander S. Neu, 
Obmann der Fraktion DIE LINKE im Verteidigungsausschuss, anlässlich 
der heutigen Eröffnungsrede von Bundespräsident Gauck zur Münchner 
Sicherheitskonferenz. Neu weiter:
   "Es fragt sich: Wessen Präsident ist Gauck eigentlich, wenn er 
gegen die Interessen der Mehrheit argumentiert? Zwei aktuelle 
Umfragen verdeutlichen, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung 
Auslandseinsätzen der Bundeswehr eindeutig ablehnend gegenübersteht.
   In seiner heutigen Rede unterstellte Gauck Antimilitaristinnen und
Antimilitaristen 'Weltabgewandtheit oder Bequemlichkeit'. Er ging 
sogar so weit zu behaupten, Freihandel reime sich auf Frieden, 
Warenhandel auf Wohlstand. All das ist unhaltbar: Freihandel schafft 
sozioökonomische Ungleichheit - und diese schafft erst die Konflikte.
   Gauck reiht sich erneut bei denjenigen ein, die sich, wie 
Verteidigungsministerin von der Leyen, hinter dem Begriff der 
'Verantwortung' Deutschlands in der Welt verstecken - im Grunde aber 
die Interessen der deutschen und europäischen Wirtschaft mit allen 
Mitteln verteidigen wollen. Welche Entwicklung die Sicherheitspolitik
der Bundesrepublik in den letzten Jahren genommen hat, zeigt sich mit
aller Deutlichkeit daran, dass Gaucks Amtsvorgänger Horst Köhler 
wegen einer ähnlichen Positionierung vor wenigen Jahren noch 
zurücktreten musste."
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