PresseKat - Weser-Kurier:Über Fernsehen und Realität schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Weser-Kurier:Über Fernsehen und Realität schreibt der Bremer WESER-KURIER:

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(ots) - Ich bin dann mal weg - "der Wendler" streicht die
Segel und verlässt das Dschungelcamp. Zum Glück bleiben uns noch die
psychotisch wirkende (gut schauspielernde?) Larissa aus Österreich
und (in geschminkter Version) der Marilyn-Monroe-Verschnitt aus
Leipzig, dessen Lieblingsbeschimpfung "Pissbirne" auch den
scheidenden Sänger aus Dinslaken gelegentlich traf. Der Wendler -
nach wenigen Tagen Dschungelcamp ein emotionales Wrack? Wir glauben's
ihm, weil wir auch an den Weihnachtsmann glauben. Mitleid mit dem
Wendler haben wir nicht. Selbst die Häme, mit der ihn das
Moderatorenpaar zurück in die Zivilisation schickte, lässt uns kalt.
Eigentlich glauben wir eher wenig von dem, was sich im Dschungelcamp
und ab heute auch wieder in der ähnlich gestrickten RTL-Kuppelshow
"Bachelor" - Liebe, Hass und Eifersucht - angeblich so real abspielt.
"Bachelor" und "Dschungelcamp" mögen auf den Bildungsbürger
abstoßend, gar menschenverachtend wirken. In Wahrheit sind sie es
nicht. Sie sind perfekt inszenierte Shows, durchdacht bis ins letzte
Detail. Vom Honorar bis zu den täglich zu erwartenden Grausamkeiten -
jeder Kandidat weiß, was ihn trifft. Das "Dschungelcamp" lebt davon,
widerlich und derb zu wirken und läuft seit der ersten Staffel nach
eben diesem Schema ab. Inszenierte "Geschmacklosigkeit" bringt dem
Sender Quote und Werbegelder, dem Kandidaten aber die zuletzt oft
vermisste Aufmerksamkeit. Beide Seiten können zufrieden sein. Ist der
Wendler also wirklich aus psychischen Gründen ausgeschieden? Ebenso
könnte darüber spekuliert werden, ob nicht eher ein paar terminierte
dörfliche Auftritte des Sängers - angeblich sogar anstehende
Gerichtstermine - ursächlich für den frühzeitigen Abschied gewesen
sind, womöglich sogar vertraglich mit dem Sender abgestimmt? Sein
Honorar jedenfalls hat der Wendler eingespielt - noch erfolgreicher




als vor Jahresfrist Helmut Berger mit seinem Kurzzeit-Auftritt im
australischen "Dschungel". Nie zuvor brachte dem Sender allein die
Ankündigung des Schlagersängers so viel Aufsehen wie in diesem Jahr.
Bis zu acht Millionen Zuschauer täglich bestätigen den Dschungel als
Erfolgsmarke. Für RTL ein genialer Coup. Der Wendler als Vorab-Star -
man kann ihn jetzt beruhigt gehen lassen.



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Datum: 21.01.2014 - 20:46 Uhr
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