(ots) - Schade ist das: Wer nicht selbst bei den
Salzburger Festspielen war, hat die seit 2012 herrschende Intendanz
Pereira vor allem als Grabenkampf zwischen dem Wiener Kulturmanager
und dem Salzburger Kuratorium erlebt. Pereira forderte
gebetsmühlenartig eine Anhebung der 1998 ( vor 16 Jahren!)
eingefrorenen Subventionen. Das Kuratorium konterte mit dem Vorwurf
der Kostenexplosion. Das hochkarätige Programm geriet fast in
Vergessenheit. Dabei kann Pereira eine großartige Bilanz vorweisen.
So begeistert die von ihm neu geschaffene Ouverture spirituelle, ein
vorgeschaltetes Festival geistlicher Musik, nicht nur Experten. Fast
290 000 Zuschauer kamen 2013 zu den Festspielen. Rekord! Die
Auslastung lag trotz - oder gerade wegen - seines ausgeweiteten
Programms bei 95 Prozent. Pereiras Programm kam an. Anerkennung bekam
er von den Salzburger Bürgern, nicht aber vom Kuratorium. Zum
Abschied 2014 schrieb ihm die Festival-Präsidentin nun den Abbau von
vier Millionen eiserner Reserve ins Stammbuch. Faktisch richtig. Und
doch großes Polit-Theater. Denn das Kuratorium wird sich nun
entscheiden müssen, ob es weiterhin Salzburger Festspiele von
weltweiter Bedeutung haben will oder ein billigeres Festival, das
aber mehr von seinem historischen Ruf lebt als von einer modernen
Konzeption. Will es ersteres, so gibt es das nicht zum Tarif von 1998
- und zwar unabhängig davon, ob der Intendant Pereira oder
Hinterhäuser heißt.
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