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Badische Neueste Nachrichten: Im Privaten

ID: 1000034

(ots) - Ein Kind, das heute geboren wird, kenne keine
Privatsphäre mehr - meint Edward Snowden. Dass der
Ex-Geheimdienstmitarbeiter in seiner "Weihnachtsansprache" ein Ende
der staatlichen Überwachung einfordert, löst allerdings nur einen
klitzekleinen Teil des Problems. Denn Snowden hat fraglos recht: Das
Ideal einer reinen Privatsphäre ist innerhalb nur einer Generation
arg verbeult worden. Daran sind allerdings weniger die Geheimdienste
schuld, die mit einem kaum für möglich gehaltenen Aufwand
Kommunikationsdaten horten. Schuld sind die Verlockungen modernerer
Medien, die das Leben komfortabler machen - und als Preis dafür,
einen tiefen Blick ins Private werfen. Das Handy weiß heute mehr über
einen Menschen als sein eigener Ehepartner, hat kürzlich ein schlauer
Mann formuliert. Und da das Handy zwar viel speichern kann, aber
wenig für sich behalten mag, können viele daran Anteil nehmen -
Telekommunikationsfirmen natürlich und Internetkaufhäuser, und der
ein oder andere, der im Trüben fischt. Aber auch manch ein
elektronischer Schnickschnack, der jetzt zu Weihnachten unterm
Christbaum lag, wird schon vom ersten Einschalten an den Datenberg
über private Vorlieben im Internet erhöhen. Engländer umgeben ihre
Häuser traditionell mit mannshohen Sträuchern, um ihr Heim zu
schützen und damit ihre Privatheit. Wer heute seine Privatsphäre
schützen will, muss eine weit höhere Schranke setzen: Er muss ein
gerüttelt Maß an Komfort aufgeben. Er muss seinem Computer verbieten,
Cookies zu setzen und Ortungsfunktionen im Handy ausschalten. Das
heißt bei vielen sinnvollen und unproblematischen Verrichtungen auf
Bequemlichkeit zu verzichten. Es heißt aber auch, ein wenig die
Spuren zu mindern, die jeder, der im Netz unterwegs ist, unweigerlich
hinterlässt. Und diese Spuren wachsen sich zu einem Rohstoff aus, der




längst für Milliardenumsätze sorgt. Die EU bastelt gerade an einem
Gesetz, das den Umgang mit dem Datenmüll regeln soll. Das ist gut
gemeint, um nicht zu sagen: etwas naiv. Viel zu rasant entwickelt
sich die Branche. Wer Kindern heute die Privatsphäre erhalten will,
darf nicht auf den Gesetzgeber warten. Er muss selbst abschalten.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung(at)bnn.de


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Datum: 26.12.2013 - 22:10 Uhr
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