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Badische Neueste Nachrichten: Hilfe zur Selbsthilfe

ID: 1000033

(ots) - Die Deutschen sind ein großzügiges Volk. Sie
spenden für die Welthungerhilfe und Amnesty International, für
Unicef, Misereor und natürlich auch bei Naturkatastrophen wie der
großen Flut auf den Philippinen. Drei Viertel der fünf Milliarden
Euro an privaten Spenden fließen jedes Jahr in die humanitäre Hilfe,
in Länder also, die mit dem Kampf gegen Armut, Hunger und Korruption
häufig genauso überfordert sind wie mit der Organisation eines
halbwegs friedlichen und demokratischen Miteinanders. Die deutsche
Politik ist nicht ganz so großzügig wie ihre Bürger, die auch 2013
wieder Weltmeister im Spenden sind. Zwar geben Bund und Länder von
den Kosten für schwarzafrikanische Gaststudenten bis zum
Bewässerungsprojekt in Bolivien jedes Jahr zehn Milliarden Euro an
Entwicklungshilfe aus. Im internationalen Vergleich aber ist das nur
Mittelmaß: Während Schweden, Dänemark oder Norwegen bis zu ein
Prozent ihres Nationaleinkommens in die Entwicklungspolitik stecken,
sind es in Deutschland erst 0,37 Prozent - obwohl die Industrieländer
sich vor Jahren schon auf einen gemeinsamen Richtwert von 0,7 Prozent
geeinigt haben. Selbst wenn der neue Entwicklungsminister Gerd Müller
nun zwei Milliarden Euro mehr ausgeben kann als sein Vorgänger Dirk
Niebel, wird die Bundesrepublik dieses Ziel auf absehbare Zeit nicht
erreichen - weil der Wohlstand schneller wächst als die
Entwicklungsausgaben. Umso mehr kommt es darauf an, dass die deutsche
Hilfe möglichst effizient und erfolgsversprechend eingesetzt und
nicht mit der berühmten Gießkanne über den bedürftigen Teil der Welt
verteilt wird. Hier hat Niebel, allen Vorurteilen zum Trotz, enorme
Vorarbeit geleistet, indem er drei häufig miteinander konkurrierende,
nicht allzu kostenbewusste Organisationen zur Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit verschmolzen und ein neues,




ökonomischeres Denken in der Entwicklungspolitik eingeführt hat - ein
Fundament, auf dem Müller jetzt aufbauen kann. Das Geld, das er
künftig verteilt, soll Eigeninitiative nicht lähmen, sondern
befeuern, es soll Regierungen nicht bequem machen, sondern sie
fordern, und Unternehmen ermutigen, sich auch in Ländern zu
engagieren, die im Moment noch keine interessanten Absatzmärkte sind.
Kein anderes Ministerium in Deutschland hat so viele Möglichkeiten,
die Welt zum Besseren zu verändern, Tag für Tag, Projekt für Projekt.
Ob es eine neue Universität in Äthiopien fördert oder den Bau einer
Schule in Afghanistan, ob es sich um den Erhalt des Regenwaldes in
Peru kümmert oder einem Kleinbauern in Laos zu einem günstigen Kredit
verhilft: Müllers Ressort mag im Postenpoker nicht so wichtig sein:
Für weite Teile der Welt gilt genau das Gegenteil.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung(at)bnn.de


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Datum: 26.12.2013 - 22:10 Uhr
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