(ots) - Deutsche Umwelthilfe testet 56 Wertstoffhöfe in
sechs Bundesländern
Öffentliche Wertstoffhöfe erschweren Verbrauchern die Rückgabe
ihrer ausgedienten Energiesparlampen und Bauschaumdosen. Zu diesem
Ergebnis kommt die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) nach Testbesuchen
bei insgesamt 56 kommunalen Sammelstellen in 6 Bundesländern. Die
Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation kritisierte
kundenunfreundliche Öffnungszeiten, das überwiegende Fehlen von
Hinweisschildern sowie widersprüchliche oder falsche Aussagen von
Mitarbeitern zur Entsorgung von Energiesparlampen und Bauschaumdosen.
Weil alte Energiesparlampen kleine Mengen Quecksilber und
gebrauchte Bauschaumdosen den gesundheitsgefährdenden Reststoff
Isocyanat enthalten, müssen sie getrennt gesammelt und umweltgerecht
entsorgt werden. "Kommunale Sammelstellen sollten es dem Bürger
leicht machen, schadstoffhaltige Abfälle korrekt zu entsorgen.
Offenkundig bestehen für den Verbraucher jedoch erhebliche Hürden,
restentleerte Bauschaumdosen oder ausgediente Energiesparlampen dort
abzugeben", kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Er
betonte, dass ein mangelhaftes Serviceangebot Verbraucher dazu
veranlassen könnte, schadstoffhaltige Produkte in den Hausmüll zu
werfen, statt sie ordnungsgemäß zu entsorgen.
Die Mitarbeiter der getesteten Wertstoffhöfe informierten die
Kunden nur in Ausnahmefällen eigenständig über den Sonderabfallstatus
und die Getrenntsammlung von Bauschaumdosen und Energiesparlampen. In
Einzelfällen verweigerten Mitarbeiter trotz mehrfacher Nachfragen die
Auskunft. Auch war die Abgabe von Energiesparlampen und
Bauschaumdosen nicht in allen Sammelstellen möglich, obwohl die
Rücknahme im Vorfeld telefonisch ausdrücklich bestätigt worden war.
"Widersprüchliche Aussagen zu Entsorgungsmöglichkeiten
schadstoffhaltiger Abfälle frustrieren die Bürger. Wer sich aber
schlecht beraten fühlt, der meidet Wertstoffhöfe irgendwann", sagt
der DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
Knapp 75 Prozent der getesteten Wertstoffhöfe zeigten sich
gegenüber Berufstätigen wenig serviceorientiert. Viele hatten
wochentags nur bis 17 Uhr und samstags nur 14-tägig geöffnet. Bei
über 50 Prozent der Sammelstellen fehlten selbsterklärende
Ausschilderungen für den Fall, dass Mitarbeiter nicht verfügbar sind.
Die DUH fordert die kommunalen Spitzenverbände in Deutschland auf,
das Servicekonzept von Wertstoffhöfen zu verbessern und ihre
Mitarbeiter entsprechend zu schulen. Nur ein guter Kundenservice
garantiert, dass Bürger wieder kommen und ihre Abfälle sachgerecht
entsorgen. Die DUH kündigte weitere regelmäßige Kontrollen bei
kommunalen Sammelstellen an.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
Tel.: 030 2400867-43, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer(at)duh.de
Daniel Eckold-Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail:
eckold-hufeisen(at)duh.de