(ots) - Mehr als matte Rituale
Natürlich sind Weihnachtsstücke wirtschaftlich interessant für
Theater, so wie andere zugkräftige Repertoirestücke auch. Doch
entscheidend für Erfolg ist nicht, dass sie angeboten werden, sondern
wie sie gemacht sind. Kinder merken genau, wenn ein Theaterstück ohne
Herzblut gespielt wird. Dann werden sie es als Weihnachtsritual
hinnehmen, aber im Lauf des Jahres bald vergessen haben. Genau
deshalb haben sich Bühnen längst von weihnachtlichen Stoffen gelöst
und bieten Kindern Themen an, die ihnen selbst etwas abverlangen.
Wahrscheinlich bewirken Theaterprojekte, bei denen Kinder aktiv
eingebunden werden, größere Nachhaltigkeit. Das kann aber auch eine
Beteiligung am Malwettbewerb zum Weihnachtsmärchen schaffen.
Das eine tun und das andere nicht lassen wird das ideale Rezept
bei Fragen nach der Existenzberechtigung von Theatern sein. Junge
Zuschauer dauerhaft zu elektrisieren und nicht mit matten Ritualen
abzuspeisen - darin liegt die Zukunft von Theatern.
Christine Adam
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