(ots) - 
   Die Entscheidung der Ukraine, ihre Pläne für ein 
Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union zu auf Eis zu legen,
basiere ausschliesslich auf wirtschaftlichen Gründen, so der 
ukrainische Ministerpräsident Mykola Asarow.
   "Die Entscheidung, die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens 
mit der EU auf Eis zu legen, war in der gegenwärtigen 
wirtschaftlichen Situation in der Ukraine eine schwierige, aber die 
einzig richtige Entscheidung", erklärte er am Freitag im Parlament.
   "Die Entscheidung beruht ausschliesslich auf wirtschaftlichen 
Gründen. Der strategische Kurs der Ukraine ändert sich dadurch nicht.
Das Land muss sich den Prinzipien heimischer und ausländischer 
Politik beugen", erklärte er.
   Unterdessen erklärte ein Berater der litauischen Präsidentin Dalia
Grybauskait?-- am Freitag, der ukrainische Präsident Viktor 
Janukowitsch habe in einem Telefongespräch Anfang der Woche den 
wirtschaftlichen Druck aus Russland als Hauptgrund dafür genannt, 
weshalb Kiew das EU-Abkommen nicht unterzeichnen könne.
   In dem Telefongespräch habe er der litauischen Präsidentin 
angeblich von Drohungen seitens Russlands erzählt. Das Land wolle 
Importe von Waren aus dem Osten der Ukraine einschränken, was nach 
Berechnungen Kiews Verluste in Höhe von Milliarden von Euro bedeuten 
könnte und ganze Branchen sowie die Arbeitsstellen Hunderttausender 
Menschen in Gefahr bringen könnte.
   Berater von Präsident Janukowitsch wiesen darauf hin, die Ukraine 
kämpfe mit enormem wirtschaftlichem Druck und Bedrohungen des 
Handels, welche die Ukraine in den wirtschaftlichen Ruin stürzen 
könnten, wenn das Land ohne jegliche Garantien von EU-Hilfen oder 
günstigeren Bedingungen des Internationalen Währungsfonds das 
Assoziierungsabkommen unterschreibe.
   Asarow sprach am Freitag ebenfalls von "extrem harten Bedingungen"
seitens des IWF zur Refinanzierung von Milliarden von Dollar an 
Bereitstellungsdarlehen, die 2008 und 2010 als "letzter Strohhalm" 
ausgegeben worden seien. Unter diesen Bedingungen hätte der IWF Kiew 
zu einer Erhöhung der inländischen Gaspreise für Verbraucher um 40 % 
gezwungen, was für die 46 Millionen Bürger der Ukraine, die bereits 
mit der angeschlagenen Wirtschaft zu kämpfen haben, eine Bürde 
unermesslichen Ausmasses bedeutet hätte.
   Am Freitag schaltete sich auch der ehemalige Präsident der 
Europäischen Kommission, Romano Prodi, ein, und bekräftigte erneut: 
"Die Ukraine muss als Brücke zwischen der Europäischen Union und 
Russland angesehen werden, sowohl geopolitisch als auch 
wirtschaftlich." Er sei weiterhin vorsichtig optimistisch, so Prodi, 
dass die EU und die Ukraine in der Zukunft noch eine Einigung 
erzielen könnten, die die einzigartige geografische und 
wirtschaftliche Realität des Landes berücksichtige.
   Auch Catherine Ashton, Aussenbeauftragte der EU, war am Freitag 
darauf bedacht, eine Tür für die Zukunft offen zu halten. "Wir 
glauben, dass die Zukunft der Ukraine in einer starken Verbindung mit
der EU liegt", sagte sie in einer Erklärung.
   Ukrainische Beamten bemerkten ebenfalls, das wirtschaftliche Wohl 
des Landes habe Priorität, der Europakurs des Landes würde jedoch 
weiterhin verfolgt. Ein Beamter fügte hinzu, die Ukraine habe die EU 
um Hilfe für den harten Prozess der wirtschaftlichen Integration 
gebebeten, im Wesentlichen ein Paket, das das Assoziierungsabkommen 
für das Land wirtschaftlich gemacht hätte. "Diese Hilfen haben wir 
aber nicht erhalten", so der Beamte.
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