(ots) - Der Schwede, der die Bestseller schreibt -
Hausbesuch bei Jonas Jonasson Ein bislang völlig unbekannter Schwede
und ein Buch mit einem ungewöhnlichen Titel: "Der Hundertjährige, der
aus dem Fenster stieg und verschwand". Obwohl die Medien, auch die
Literaturkritik, diesen Roman anfangs völlig ignorierten, wurde er
zum Überraschungserfolg, zum Millionen-Bestseller. Jetzt hat Jonas
Jonasson seinen zweiten Roman veröffentlicht: "Die Analphabetin, die
rechnen konnte". Die Geschichte, die diesmal in Südafrika beginnt,
ist wieder so wunderbar abstrus, dass sie sich nicht in wenigen
Sätzen nacherzählen lässt. Und wieder treffen skurrile Figuren
aufeinander, die in die Geschehnisse der Weltgeschichte verwickelt
werden: Es geht um Apartheid, Atombomben und Geheimdienste - auch
diesmal mit zahlreichen Seitenhieben gegen Kapitalisten, Kommunisten
oder Royalisten. "ttt" besucht Jonas Jonasson zu Hause in Schweden
und spricht mit ihm über sein neues Buch, seinen schrägen Humor und
seine Abneigung gegen Fundamentalisten jeglicher Art.
Verdrängen, vergessen, verkaufen - Der Fall Gurlitt und der
Kunstbetrieb im Nachkriegsdeutschland Auch zwei Wochen nach
Bekanntwerden des spektakulären Kunstfundes von München sind noch
immer viele Fragen offen. Die Aufarbeitung der Sammlungsgeschichte
hat gerade erst begonnen - und wird dauern. Indessen ließ Cornelius
Gurlitt die Öffentlichkeit in seinem ersten Interview wissen, dass er
freiwillig kein Bild zurückgeben werde, und er behauptete, dass sein
Vater die Werke alle rechtmäßig erworben habe. Für einen Teil der
Sammlung scheint das auch der Fall zu sein. Vor allem offenbart die
Aussage des Sohnes über den Vater aber das Rechtsempfinden einer
ganzen Generation. Viele der Akteure des Kunsthandels im Dienste der
Nationalsozialisten waren auch nach dem Krieg tätig. Es gab im
Kunsthandel durch das Ende des Krieges keinen Bruch, sondern
Kontinuität. Man hatte kein Unrechtsbewusstsein und erst recht kein
Interesse an der Provenienz der Bilder, die auf dem Markt waren.
Vielmehr war man bemüht, den nationalsozialistischen Kunstraub zu
verschleiern. "ttt" fragt nach: Warum gab es keine "Stunde Null" auf
dem Kunstmarkt?
Wir werden ihn vermissen - Zum Tode von Dieter Hildebrandt Dass
sogar Horst Seehofer von einem Verlust sprach, hätte ihn sicherlich
amüsiert: Dieter Hildebrandt war das kabarettistische Gewissen der
Bundesrepublik, er wurde von den einen so geschätzt wie von den
anderen bekämpft. Seine Empörung über gesellschaftliche Zustände und
politische Nebelkerzen hat Hildebrandt in geistreichen Wortwitz
gekleidet. So ehrlich und aus tiefstem Herzen diese Empörung war, er
hat sie auch immer genussvoll zelebriert. Er war Mitbegründer der
Münchner Lach- und Schießgesellschaft, seine TV-Sendungen konnten so
bissig sein, dass sie für Eklats sorgten. Bis zuletzt tourte er mit
seinen Ansichten, und begeisterte sein Publikum - die Bühne war für
ihn ein Lebenselixier. Der Kabarettist und Schauspieler aus
Oberschlesien starb diese Woche mit 86 Jahren an einem Krebsleiden,
und es stellt sich die Frage: Stirbt mit ihm auch das politische
Kabarett?
Geheime Sphären der Macht - Trevor Paglen fotografiert Orte der
Geheimdienste Selten war Kunst so politisch: Trevor Paglen
fotografiert militärische Überwachungsanlagen, Abhörstationen und
Spionagesatelliten. Er dokumentiert die geheimen Flüge der CIA,
zeichnet den Flug militärischer Drohen nach - und das in ästhetisch
berückend gestalteten Fotos. Seltsam irreal wirken seine Bilder.
Dabei zeigen sie einfach nur das, was tatsächlich passiert - sorgsam
im Verborgenen. Paglen gilt als eine Art Edward Snowden der Kunst. Er
will aufklären, aus tiefer Überzeugung. "ttt" trifft Trevor Paglen in
New York und spricht mit ihm über Kunst in Zeiten der NSA.
Moderation: Max Moor
Redaktion: Edith Beßling, Christine Gerberding, Niels Grevsen,
Thorsten Mack
Pressekontakt:
Agnes Toellner
Presse und Information Das Erste
Tel: 089/5900 3876, E-Mail: agnes.toellner(at)DasErste.de
Fotos unter www.ard-foto.de