(ots) - Sachdienliche Hinweise erbeten
Anderthalb Jahre arbeitet die Kunsthistorikerin Meike Hoffmann
schon daran, die Geschichte der heimlichen Sammlung von Cornelius
Gurlitt zu ergründen. Über Stichproben ist sie nicht hinausgekommen,
und wer etwas anderes erwartet, unterschätzt die Komplexität dieser
Forschungsarbeit. Trotzdem hat die Staatsanwaltschaft offenbar die
Unterstützung der Bevölkerung gescheut. Das ist einerseits
nachvollziehbar: Werden die Bilder zugänglich gemacht, etwa via
Internet, heizt das die Hysterie an, die diesen unglaublichen Fall
ohnehin schon begleitet. Außerdem ruft das sicher jede Menge Menschen
auf den Plan, die versuchen werden, sich einen Dix, Kirchner, Picasso
zu erschleichen. Doch ebenso sicher werden Hinweise eingehen, die die
Zuordnung der Kunstwerke zumindest erleichtern und beschleunigen. Ob
die einstigen rechtmäßigen Eigentümer sie zurückbekommen, ist
allerdings eine ganz andere Frage. So bizarr diese Geschichte ist: Es
kann gut möglich sein, dass Gurlitt die Bilder rechtmäßig besessen
hat.
Ralf Döring
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