(ots) - KOMMENTAR zu STRESS
Ausgabe vom 31.10.2013 Über die Aussagekraft von Umfragen zum
gefühlten Stress für Regionen lässt sich streiten. 1000 Befragte
bundesweit reichen kaum aus, um den deutschen Süden kurzerhand zur
Stresshochburg und den Norden zur Zone der Entspannten auszurufen.
Die Erhebung der Techniker Krankenkasse macht aber einmal mehr
deutlich: Deutschlands Bürger sind zunehmend im Hamsterrad gefangen -
mit Folgen nicht nur für das persönliche Wohlbefinden.
Herzerkrankungen, Rückenleiden und psychische Probleme können ihre
Ursache im Dauerdruck haben, der auf Körper und Seele lastet. Zumeist
wird der Job als Hauptursache angeführt, noch häufiger die
Kombination Job und Kinder. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
ist sicherlich gerade für viele Frauen immer noch ein Ritt auf
spitzer Klinge - trotz Kita-Ausbau und Männern mit Vätermonaten. Doch
wäre es zu einfach, die Gründe allein in der Beschleunigung von
Arbeitsprozessen oder der Gratwanderung zwischen Karriere und Familie
zu suchen. Stress ist teils auch hausgemacht. Zu hohe Erwartungen an
die eigene Person, übertriebener Perfektionismus, das Gefühl, überall
dabei sein zu müssen und der Verlust der Fähigkeit, sich auf das
Wesentliche zu besinnen - das alles stresst zusätzlich. Das Wort
Burn-out mag englisch sein, das Phänomen ist vor allem ein deutsches.
Stressmanagament ist eine Möglichkeit, Unternehmen können hier
voranschreiten und Mitarbeitern Anleitung geben. Sich Auszeiten zu
verschaffen - dafür ist jeder aber auch ein gutes Stück weit selbst
verantwortlich. Auf die Bremse wird oft viel zu spät getreten - dann
finden wir uns an Schläuchen oder auf der Couch wieder.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218