(ots) - Es ist ein ungeheuerlicher Vorwurf, den der ADAC,
Verein gewordener Schutzheiliger aller Autofahrer (und -käufer), da
erhebt: Um einen Euro pro Fahrzeug zu sparen, würden die Hersteller
darauf verzichten, vorhandene Sicherheitstechnik in den Steuergeräten
ihrer vierrädrigen Produkte zu aktivieren, die eine Manipulation des
Tachostands erschweren oder gar unmöglich machen würde. Der gesunde
Menschenverstand sagt, dass die Sache so einfach nicht sein kann.
Zwar herrscht bei VW und Co. ein enormer Kostendruck, aber einen Euro
mehr (bei einem durchschnittlichen Neuwagenpreis von weit mehr als
20000 Euro), um das leidige Thema Tacho-Betrug zu beenden, würde wohl
jeder Hersteller bereitwillig einsetzen. Glaubhafter klingt da schon,
was der Branchenverband VDA geltend macht: Er spricht von einem
Wettlauf zwischen den Autoproduzenten und Hackern. Jeder, der sich
nur ein wenig in der Informationstechnologie auskennt, kann
nachvollziehen, dass jedes digitale System nur für einen äußerst
begrenzten Zeitraum der erheblichen kriminellen Energie der Betrüger
standhalten kann. In einer perfekten Welt, von der der ADAC
offensichtlich träumt, mag eine Ein-Euro-Lösung ausreichen, um eines
der größten Probleme auf dem Gebrauchtwagenmarkt auszuräumen. Die
Wirklichkeit sieht leider anders aus, sonst müssten nicht
Software-Giganten wie Microsoft immer neue Patches, also Flicken,
gegen aufgetauchte Sicherheitslücken in ihren Programmen
veröffentlichen, müssten nicht Online-Händler immer wieder einräumen,
dass Hacker in ihre gut gesicherten Datenbanken eindringen konnten.
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Florian Giezewski
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