(ots) - Eine Durchquerung der Wüste Gobi hat Bergsteiger
Reinhold Messner eine genaue Vorstellung vom Tod vermittelt: "Ich
habe die Wüste erlebt als eine zeitlich und räumlich unbegrenzte
Welt. Du wanderst weiter, der Horizont springt auch weiter, alles
bleibt gleich. Im Grunde ist der Tod für mich nichts anderes als ein
Hineingehen in eine räumliche und zeitliche Unbegrenztheit.
Mathematisch gesprochen, ein Zurückgehen auf Null - die Null steht ja
für Unendlichkeit", sagte Messner dem Magazin des "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe).
Die Nähe zum Tod habe er damals, vor zehn Jahren, nicht als Schock
erlebt, sondern "eher als ein Gefühl von Erlösung", so der
69-Jährige. Diese Akzeptanz des Todes habe er auch in anderen
lebensgefährlichen Situationen empfunden: "Solange man denkt, man
könne etwas tun, krallt man sich ans Leben, das ist meine Erfahrung.
Aber wenn man glaubt, alle Möglichkeiten zur Rettung seien
ausgeschöpft, dann kommt eine Art von Identifikation mit dem
Sterben."
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