(ots) - Der Bundesrat hat am vergangenen Freitag
zahlreiche Änderungen zum Regierungsentwurf für die Novelle der
Energieeinsparverordnung (EnEV) beschlossen, u.a. eine Verschärfung
der energetischen Anforderungen für den Wohnungsneubau in einer Stufe
um 25 Prozent ab 2016. Die Verbände der Hamburger Wohnungswirtschaft
reagieren überwiegend kritisch auf den Beschluss.
"Die Bundesratsentscheidung könnte sich zusammen mit den
Ankündigungen der Parteien einer weiteren Mietpreisbremse zu einer
starken Neubaubremse entwickeln. Bereits jetzt verzeichnet der
Wohnungseigentumsbereich stärkeren Zuwachs als der
Mietwohnungsbereich", so Dr. Verena Herfort, Geschäftsführerin des
BFW Landesverbandes Nord, über die möglichen Auswirkungen der
Entscheidung. Immerhin sei unter Beachtung des
Wirtschaftlichkeitsprinzips auf Erhöhungen der energetischen
Anforderungen für Bestandimmobilien verzichtet worden.
Kontraproduktiv sei jedoch auch die durch den Bundesrat beschlossene
Klassifizierung in Energieausweise. "Effizienzklassen leisten keine
tragfähige Aussage zum energetischen Zustand einer Immobilie", so Dr.
Herfort. "Die damit verbundene Pauschalisierung führt zu einer
Verzerrung des energetischen Gesamtzustands des Gebäudes und zu einer
Irreführung der Verbraucher."
Es ist zu erwarten, dass die Bundesregierung die vom Bundesrat
beschlossenen Änderungen akzeptieren wird, auch wenn ihr noch die
Alternative bleibt, das gesamte Novellierungsverfahren erneut
aufzurollen. Aktuelle Veranstaltungen, wie das V. BFW Energie
Kolloqium am 31.10.2013 (Wälderhaus, Hamburg) nehmen daher konkret
Bezug auf die Beschlüsse. Die Handwerkskammer Hamburg veranstaltet
mit dem EnergieBauZentrum am 06.11.2013 ein "Fachseminar Neuerungen
bei Gesetzen und DIN-Schwerpunkt EnEV"; die Teilnahme ist kostenfrei,
aufgrund der begrenzten Teilnehmerplätze ist eine Anmeldung
erforderlich.
Auf einem Fachforum diskutieren am 13.11.2013 Experten vom Bund
und Vertreter der Bundesarchitektenkammer, der Hamburger Bau- und
Wohnungswirtschaft und der Energieagenturen die spannende Frage
"Wohin geht es mit der EnEV?" (Anmeldung unter www.zebau.de). Die
Position des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen
Deutschland (eaD) zum Regelwerk ist deutlich: "Die Umsetzung der
EnEV-Novelle ist nicht praktikabel; zu kompliziert, zu ineffektiv und
zu kompromissbehaftet", so Peter Friemert vom Hamburger Zentrum für
Energie, Bauen, Architektur und Umwelt (ZEBAU) und Mitglied des eaD.
Er sieht die Entwicklung dennoch relativ gelassen: "Die Hamburger
Bau- und Wohnungswirtschaft setzt die Maßstäbe der neuen EnEv am
Markt bereits jetzt vielerorts erfolgreich um. Die Länderverordnungen
der vergangenen Jahre haben sich hier bereits positiv ausgewirkt, wie
auch die erfolgreichen Projekte der IBA 2013 beweisen."
Die EnEV 2014 wird auch ein zentrales Thema 1. Hamburger
Energietage 2014 sein, die am 28. und 29. März 2014 im CCH Hamburg
nachhaltiges Bauen/Sanieren und Energieeffizienz im Immobilienbereich
in den Fokus stellen. Auf Praxisforen können sich Bauherren u.a. über
aktuelle Förderprogramme zur Gebäudemodernisierung informieren.
Begleitend zur Messe werden Experten auf einem Fachkongress im CCH
aktuelle Trends und Entwicklungen energetischer Bau- und
Sanierungsmaßnahmen vorstellen.
Informationen und Anmeldungen unter www.hamburger-energietage.com
Premium-Partner*: Vattenfall GmbH - Stromnetz Hamburg GmbH
Unterstützer*: BEM Nord - BFW Landesverband Nord e.V. - Cluster
Erneuerbare Energien Hamburg - Handelskammer Hamburg -
Handwerkskammer Hamburg - Immobilienverband Deutschland IVD Region
Nord e.V. - Mieterverein zu Hamburg von 1890 e.V. - Zentraler
Immobilien Ausschuss (ZIA)
*Stand 02.10.2013
Pressekontakt:
Rüdiger Keuchel - Energiekongress & Messe GmbH - Winterstraße 4-8 -
22765 Hamburg - Tel. 040 87881409 - E-Mail:
rkeuchel(at)hamburger-energietage.com