(ots) - Jens Weidmann gewinnt an Format. Agierte der
Bundesbankpräsident zu Beginn seiner Amtszeit wie ein hölzerner
Behördenchef, zeigt er nun Ecken und Kanten. Seine Äußerungen zu
Kündigungsschutz, Mindestlohn und Steuererhöhungen sind mutig, weil
sie dem Zeitgeist widersprechen.
Der unternehmerfreundliche Liberalismus hat mit dem Niedergang der
FDP seine Stimme im Parlament verloren. Der Wirtschaftsflügel der
Union ist derzeit schwach. Etliche Bundesbürger hegen die Hoffnung,
dass mit den Liberalen auch marktwirtschaftliche Ideen verschwinden
aus der politischen Debatte.
Vieles deutet darauf hin, dass die neue Bundesregierung den
Wohlfahrtsstaat ausbaut und die Rechte der Arbeitnehmer stärkt. Sie
wird beherzt in die Wirtschaft eingreifen und Errungenschaften der
Agenda 2010 zurückdrehen. Und die Mehrheit der Bevölkerung wird das
gutheißen.
Um dieser großen Koalition der staatsgläubigen wie regelwütigen
Umverteiler den Spiegel vorzuhalten, werden Instanzen wie Weidmann in
dieser Legislaturperiode mehr denn je gebraucht.
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