(ots) - Chancen für wenige
Immer weniger Bücher zum Anfassen, immer weniger fundiertes Wissen
aus Originalquellen, stattdessen weiter anschwellende unzuverlässige
Info-Fluten aus dem Internet? Wie gut, dass manche Horror-Visionen
mit Gegenentwürfen abgemildert werden. Die mächtigen
Metropolenbibliotheken könnten so ein Korrektiv sein. Sie bieten
Menschen, besonders solchen mit wenig Geld für Bücher, die Chance zu
lesen, sich zu bilden, zu kommunizieren. Und das in attraktiv und
großzügig gestalteten Gebäuden, die eine Alternative zum oft engen
häuslichen Wohnraum bieten. Es mag zwar bequem sein, vom heimischen
Sessel aus sich die Welt per elektronische Medien zu erobern. Doch
der Wechsel vom privaten in den öffentlichen Raum einer Bibliothek
kann das Lesen und Lernen sozialverträglich erleichtern, gerade auch
in einer bildungsfernen häuslichen Umgebung.
Der Wermutstropfen an der Sache: Nur Stadtbewohner mit
Mammutbibliotheken erhalten diese Möglichkeit. Alle anderen müssen
weiter mit Büchereienschwund oder schmerzhaft abgespeckten
Buchbeständen leben. Chancengleiche Bildung für jedermann sieht
anders aus.
Christine Adam
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