(ots) - Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital wirft dem
Betreiber des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima
Versagen vor. "Tepco ist nicht nur nicht in der Lage, Wasser in
Stahltanks sicher zu lagern, sondern macht auch falsche Angaben, um
die Probleme herunterzuspielen", sagte der Kernphysiker im Interview
mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Samstagausgabe).
Vor wenigen Tagen hatte die Betreiberfirma Tepco bekannt gemacht,
dass rund 300 Tonnen verseuchtes Wasser aus Auffangtanks ausgelaufen
seien, und dies zunächst mit der niedrigsten Stufe 1 auf einer
internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisseals
eingestuft. Später hob man dies auf Stufe 3 hoch. Smital zufolge sind
auf dem AKW-Gelände mehr als 300.000 Tonnen stark radioaktiven
Wassers, das zur Kühlung notwendig ist, sowie einsickerndes
Grundwasser in hunderten Stahltanks gelagert. Auch zweieinhalb Jahre
nach der Katastrophe entstehe in Fukushima durch radioaktiven
Zerfall, der sich nicht durch technische Maßnahmen beeinflussen
lässt, enorme Hitze im zerstörten Kernbrennstoff.
Das jetzt ausgelaufene Wasser hat nach Angaben des
Greenpeace-Experten eine "sehr hohe" Radioaktivität von 80
Mega-Becquerel pro Liter. Dabei handele es sich hauptsächlich um das
gefährliche Strontium-90, das wegen seiner langen Halbwertszeit
starke Schädigungen an Knochen hervorrufen könne.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715