(ots) - Eine Geste, die Fragen aufwirft
Binnen weniger Wochen nehmen sich zwei Schweizer Top-Manager das
Leben. Und eine der schillerndsten Figuren der Finanzwelt tritt
zurück. Die Schicksale der beiden Spitzenlenker erschüttern, auch
weil sie unweigerlich mit den aufreibenden Positionen der Männer in
Verbindung gebracht werden. Fallende Kurse, steigende Suizidzahlen
bei Managern, dieses traurige Zusammenspiel lässt sich immer wieder
beobachten, gerade in Finanzkrisen. Es zeigt, welche zerstörerische
Macht es haben kann, wenn Menschen ihr Wertesystem gänzlich auf Job
oder Unternehmen ausrichten.
Nun hat sich Josef Ackermann, Chef-Stratege des Schweizer
Versicherers, aus allen Funktionen im Verwaltungsrat zurückgezogen
und bringt seine Entscheidung mit dem Tod von Finanzchef Wauthier in
Verbindung. Möglich, dass dieser Schritt eine Respektsbekundung ist.
Strategisch ist er allemal, das räumt Ackermann offen ein. Der
Versicherungskonzern hatte zuletzt Gewinneinbußen hinzunehmen, der
Druck auf Wauthier soll enorm gewesen sein. Die Rolle Ackermanns ist
zwar noch unklar, aber allein die Tatsache, dass er selbst sagt, er
wolle den Konzern mit seiner Entscheidung vor Imageschäden schützen,
wirft Fragen auf. In der Kritik steht, nicht zum ersten Mal,
Ackermanns harter Führungsstil. Wie ist er mit Wauthier umgegangen?
War sein Verhalten angemessen? Ackermann hat nun Gelegenheit, über
sein Verhalten nachzudenken.
Cornelia Mönster
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