(ots) - Russland auf Talfahrt
Russland ist dabei, seine Zukunft nachhaltig zu verspielen. Denn
Regierung und Polizei legen eine extreme Intoleranz an den Tag:
gegenüber Schwulen und Lesben, gegenüber Andersdenkenden, gegenüber
Künstlern, und das jetzt sogar im liberalen St. Petersburg. Die
Reaktion des Künstlers Konstantin Altunin ist symptomatisch: Er
verlässt das Land.
Zunehmend erlebt Russland eine Landflucht der besonderen Art: Wenn
nicht einmal mehr die Luft von St. Petersburg wirklich frei macht,
bleibt nur noch die Emigration. Das mag Putins Kurs hin zu seinem
Traditionalismus dienlich sein, weil der Chor der Opposition kleiner
und damit leiser wird. So mag Ruhe einkehren im riesigen russischen
Reich, die aber schon in ein paar Jahren in Apathie umschlagen
könnte, weil die kreativen Köpfe fehlen.
Das betrifft keineswegs nur die Kunstszene. Auch der akademische
Nachwuchs findet das Leben im Westen zunehmend verlockender als die
Knute der verstockten russischen Staatsmacht. Russland verliert damit
an Attraktivität, nicht nur für die eigenen Bürger, sondern auch für
Gäste aus dem Ausland. Eine Abwärtsspirale.
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