(ots) - Keine Statisten
US-Regisseur Spike Lee wird wegen seiner Crowdfunding-Aktion aus
gutem Grund auch heftig kritisiert: "Lustig, sexy und blutig" soll
sein neuer Film werden - das ist alles, was seine Fans über das
Filmprojekt, das sie finanzieren sollen, erfahren. Blogger werfen Lee
deshalb vor, seine Förderer nicht wertzuschätzen. Außerdem sei er zu
reich und bekannt, um sich seine persönlichen Träume mit dem Geld
anderer zu finanzieren.
Lees Vorgehen zeigt in der Tat, dass er das psychologische Prinzip
hinter Crowdfunding-Prozessen dieser Art gründlich missverstanden
hat: Als Gegenleistung für ihre finanziellen Gaben möchten die Fans
sich von ihrem Idol zumindest ernst genommen fühlen. Sie wollen
einmal im Leben wichtig sein. Das funktioniert aber nur, wenn der
Künstler sie an dem Projekt, das sie finanzieren, auch teilhaben
lässt: Es muss ja nicht gleich eine Hauptrolle sein. Aber als völlig
unwichtige Statisten sollten sie sich auch nicht fühlen müssen.
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