(ots) - Raus aus der Spezialistenecke?
Mit Carl Philipp Emanuel Bach verhält es sich so ähnlich wie mit
Joseph Haydn: Man schätzt die Musik, lobt sie schwärmerisch - aber
man kennt sie nicht wirklich. Mit dem kleinen Unterschied, dass
wenigstens hin und wieder eine Sinfonie oder ein Streichquartett von
Haydn den Weg auf den Programmzettel findet. Carl Philipp Emanuel
Bach muss sich hingegen mit Spezialisten-Festivals begnügen.
Es kann also nicht schaden, zum 300. Geburtstag das Ohrenmerk auf
den seinerzeit weltberühmten Komponisten zu lenken: Wer damals Bach
sagte, meinte Carl Philipp Emanuel. Der Kontrapunkt seines Vaters
Johann Sebastian galt als alter Hut, hip war die quirlige,
leichtlebige Musik des Sohnes.
Ob ein Jubiläumsjahr genügt, um den Superstar der galanten Zeit im
heutigen Musikleben zu etablieren, ist allerdings fraglich - es wäre
nicht das erste Mal, dass an Silvester der Jubiläumsaktionismus in
sich zusammenfällt. Zum Beispiel mit Haydn: Nach der Euphorie des
Jubeljahrs 2009 kehrte sehr schnell die Alltagsroutine ein.
Ralf Döring
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