(ots) - Goldene Schnuller, Windeln mit Königskrone,
Flugzeugträgersoldaten, die beim Antreten das Wort boy (Junge)
bilden, der Trafalgar Square und die Niagarafälle in babyblau - ja
Großbritannien, das Commonwealth, ach was, die halbe Welt spielen
verrückt und feiern mit Jubel, Freudentränen und viel Kitsch die
Geburt des königlichen Babys. Wenn wir ehrlich sind, dann sind wir
zumindest auch neugierig, geben das aber ungern zu. Doch man muss
kein Royalist sein, um sich mitzufreuen. Bei Fieber lauert
Infektionsgefahr, gleich, ob es sich um eine Sommergrippe,
WM-Fußballfieber oder royales Babyfieber handelt. Einem Hype kann man
sich schlecht entziehen, und das nicht nur, weil die
Boulevardzeitungen und -webseiten sich vor (kommerzieller) Freude vor
Kreativität überschlagen: Liveticker, gemeinschaftliche Namenssuche
und mit Babygeschrei hinterlegte Online-Artikel. Blaues Blut
fasziniert eben, auch wenn manchem dabei schon mal die Gäule
durchgehen. Die mediale Hysterie hat drei Gründe: Erstens, - und da
ist die Branche dankbar - haben Kate und William (hoffentlich
beiläufig) dafür gesorgt, dass die Geburt ins Sommerloch fiel.
Zweitens machen solche Nachrichten einfach Spaß - denen, die sie
konsumieren ebenso wie denen, die sie verbreiten. Liebe und Glück tut
im Geschäft mit Spionen, Kriegen, Nazimorden und
Untersuchungsausschüssen gut. Der dritte Grund ist die erwähnte
Faszination Adel. Es gab sie wohl schon immer, aber seit Großmutters
Zeiten ist sie auch hierzulande viel stärker; seit des königlichen
Babys Großmutters Zeiten. Seit der Zeit von Lady Di.
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