PresseKat - Westfalen-Blatt: Waldorf-Schule will Eltern dazu bringen, Kinder gegen Masern impfen zu lassen

Westfalen-Blatt: Waldorf-Schule will Eltern dazu bringen, Kinder gegen Masern impfen zu lassen

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(ots) - Vor dem Hintergrund neuer MasernfÀlle in
Deutschland empfiehlt die Waldorf-Schule GĂŒtersloh den Eltern der 400
SchĂŒler die Impfung ihrer Kinder. Schulsprecher Michael Niewind
sagte dem WESTFALEN-BLATT (Bielefeld), es könne nicht sein, dass man
an der Verbreitung einer gefÀhrlichen Krankheit beteiligt sei, »die
die Gesellschaft nicht will«. An Waldorf-Schulen und anderen
Reformschulen lehnen Eltern hÀufig Impfungen ab. In der vergangenen
Woche war die Waldorf-Schule in Erftstadt nach MasernfÀllen
geschlossen worden. Nur 25 Prozent der dortigen SchĂŒler waren
geimpft, wÀhrend die landesweite Impfquote in Nordrhein-Westfalen
nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 93 Prozent liegt. Michael
Niewind sagte, die ablehnende Haltung vieler Eltern zur
Masern-Impfung habe nichts mit der Weltanschauung Rudolf Steiners
oder der von ihm erdachten Waldorf-PÀdagogik zu tun. »Steiner
entwickelte zwar vor etwa 100 Jahren die These, dass jede
durchgemachte Kinderkrankheit einen Entwicklungsschub bedeutet und
den Menschen nach vorne bringt. Sich darauf zu berufen und eine
Masern-Impfung abzulehnen, erscheint mir aber nicht zeitgemĂ€ĂŸ.« Die
Impf-ZurĂŒckhaltung von Eltern sieht Niewind anders begrĂŒndet: »Das
sind ja nicht alles Rudolf-Steiner-AnhÀnger. Das sind tolle Leute,
die vieles kritisch beleuchten und ein hohes Protestpotential haben.
Das ist wohl eher der Grund, weshalb der ein oder andere sein Kind
nicht impfen lÀsst.« Der Kinderarzt Dr. Christoph Meinecke aus
Berlin, Anthroposoph und Mitglied im Verein Ȁrzte fĂŒr individuelle
Impfentscheidung«, sagte dem WESTFALEN-BLATT: »Eine Entscheidung
gegen eine Impfung ist immer auch eine Entscheidung fĂŒr die
Krankheit. Das kann natĂŒrlich im Fall von Masern schlimme Folgen
haben.« Obwohl er AnhÀnger Rudolf Steiners sei, habe er seine Kinder




geimpft. »Das ist auch eine soziale Entscheidung, die man trifft. Wer
eine Masern-Impfung ablehnt, bringt eben unter UmstÀnden andere
Menschen in Gefahr.« Allerdings rÀt der Arzt davon ab, Kinder
gleichzeitig gegen Masern, Mumps, Windpocken und Röteln zu impfen.
»Zur Reduzierung möglicher Nebenwirkungen wĂŒrde ich Kinder zunĂ€chst
nur gegen Masern impfen lassen und im spÀteren Alter die anderen
Schutzimpfungen durchfĂŒhren.«



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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Datum: 08.07.2013 - 00:10 Uhr
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