(ots) - In der Sackgasse
Es kann sich sehen lassen, was das Opel-Management, der
Betriebsrat des Autobauers und die IG Metall nach monatelangen
Verhandlungen nun auf den Tisch gelegt haben. Zwar müssen die
Mitarbeiter hohe Zugeständnisse eingehen: Nachtschicht und Zulagen
haben ein Ende, sie verzichten auf Tariferhöhungen bis 2015, und Ende
2016 rollt der letzte Opel vom Bochumer Band. Aber im Gegenzug haben
die Opelaner wichtige Zusagen der Geschäftsführung erhalten. Dazu
zählen ein längerer Kündigungsschutz, eine Bestandsgarantie für die
deutschen Werke und die Übernahme in eine Transfergesellschaft.
Diese hat sich als Instrument bei solchen Einschnitten bewährt.
Die Betroffenen gewinnen so Zeit, neue Perspektiven für sich zu
eröffnen - sei es bei den Rüsselsheimern in anderer Funktion oder bei
einem neuen Arbeitgeber. Schließlich sind besonders die Opelaner in
Bochum nicht nur stolz auf ihre Fahrzeuge, sondern bringen auch gute
Qualifikationen mit.
Langfristig scheint das Anheuern bei der Konkurrenz der einzige
Ausweg für die Beschäftigten zu sein. Opel steckt durch die rigiden
Vorgaben der US-Mutter General Motors in einer Sackgasse, denn die
kräftigen Absatzmärkte liegen weit entfernt von Europa. Die ständigen
Wechsel an der Führungsspitze zeugen außerdem nicht von einer Erfolg
versprechenden Strategie. Heute ist es wieder so weit: Karl-Thomas
Neumann übernimmt das Steuer von Thomas Sedran.
Robin Fehrenbach
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