(ots) - Banker haben einen schlechten Ruf. Wohl bei
jeder anderen Branche käme es zu einem Aufstand, würde die Politik
derart das Gehaltsgefüge reglementieren, wie das jetzt bei Europas
Banken geschieht. Doch weil die Geldinstitute die Wirtschaft erst
durch Zockerei in die Krise führten und sich dann vom Steuerzahler
retten zu ließen, müssen sie jetzt solche Eingriffe dulden. Ob die
Beschränkung von Zusatzzahlungen auf die Höhe des normalen Gehalts
tatsächlich hilft, ist fraglich. Schließlich genügt es, das
Grundgehalt zu erhöhen - schon ist dem Wortlaut der EU-Bestimmung
Genüge getan. Zwar gibt die andere Gehaltsstruktur keinen
zusätzlichen Anreiz zum Zocken. Druck gibt es trotzdem - etwa von
Aktionären, Medien oder Analysten. Immerhin gibt die Maßnahme Bankern
und ihren Aufsichtsräten die Chance, erneut über die Höhe von
Spitzengehältern nachzudenken. Sie sollten in einem vernünftigen
Verhältnis zum Durchschnittslohn der Belegschaft stehen. Das
Nachdenken muss nicht auf Banken beschränkt bleiben. Manager, die für
Spitzengehälter schlechte Arbeit abliefern, gibt es auch in anderen
Branchen.
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