(ots) - Viele Produkte, die unseren Alltag verändert 
haben, feierten auf der CeBIT Premiere - beispielsweise das erste 
Tablet mit Webzugang (Höft & Wessel im Jahr 2000) oder das erste 
Internetradio fürs Auto (Blaupunkt, 2009). Was in den vergangenen 
Monaten hinter verschlossenen Türen von Forschungseinrichtungen 
entwickelt wurde und den Vorsprung durch Innovation sichert, 
präsentiert das CeBIT lab vom 5. bis 9. März in Halle 9: vom 
Smartphone als Türöffner und dem mobilen Eyetracker über die Fabrik 
der Zukunft bis zum 3-D-Drucker für den Hausgebrauch.
   Dank Fraunhofer wird das Smartphone zum Türöffner 
   Einen praktischen, aber nicht minder wegweisenden Ansatz verfolgt 
das Fraunhofer SIT mit seinem CeBIT-Exponat "ShareKey": Das 
innovative Konzept soll Smartphones zu Türöffnern für Autos, 
Hotelzimmer und Büros machen, eignet sich aber auch für Lösungen wie 
Innenstadt-Schließfächer oder Car-Sharing. Die Zugangsrechte lassen 
sich flexibel per App verwalten. Dabei sorgt die Software-Architektur
für hohe Sicherheit. Die Schließberechtigungen können per E-Mail oder
SMS verschickt und zeitlich begrenzt werden. Diese besonders sichere 
Lösung lässt sich auch leicht in bestehende Smartcard-Systeme 
integrieren.
   OP der Zukunft
   Einen weiteren wichtigen Fortschritt für die Medizin könnte der 
"Intelligente OP der Zukunft" bedeuten, den das Fraunhofer ISST am 
Fraunhofer-Gemeinschaftsstand vorstellt: Gezeigt werden ein System 
zur intelligenten Einweisung, eine sichere Patientenerkennung und ein
Werkzeug zur Personalerfassung auf Basis der Funktechnik RFID. Bei 
akuten Herzbeschwerden wird beispielsweise oft schon im Notfallwagen 
entschieden, ob ein Herzinfarkt vorliegt. Über eine spezielle 
Software wird das EKG zur Auswertung an einen Spezialisten geschickt.
Er entscheidet, in welches Krankenhaus der Patient eingewiesen wird. 
Dort erkennt eine intelligente Software dessen Identität und gleicht 
sie mit der festgelegten Behandlung in der Patientenakte ab. Zur 
effizienteren Auslastung der Operationssäle schlagen die 
Fraunhofer-Forscher eine Anwesenheitserfassung per RFID vor. Diese 
Technologie könnte zudem weitere Parameter wie die Beatmungszeit 
erfassen.
   Mobile E-Verwaltung
   Ein cleveres Szenario für die mobile E-Verwaltung entwirft das 
Forscherteam von Fraunhofer FOKUS auf der CeBIT. Es soll darstellen, 
wie mit aktueller Informationstechnologie die elektronische 
Zusammenarbeit in der Verwaltung bei der Erstellung, Fallbearbeitung 
und Archivierung digitalisiert werden kann. Dadurch soll die 
Verwaltung auch auf mobilen Endgeräten ermöglicht werden. Die 
Grundlage des Projekts bilden die Erfahrungen aus dänischen 
Ministerien bei der Digitalisierung von Wissens- und 
Geschäftsprozessen.
   HPI zeigt interaktive IT-Bildungsplattform 
   Das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut demonstriert eine 
interaktive IT-Bildungsplattform, die ihr Wissen mit jedermann teilt.
Geboten werden kostenlose und offene Online-Kurse, die für 
Orientierung in der dynamischen Welt der Informationstechnologie 
sorgen sollen, aber auch vertraute Sichtweisen auf den Kopf stellen. 
Deshalb hängen am HPI-Stand Möbel und Inventar teilweise umgekehrt 
von der Decke oder scheinen im Raum zu schweben. Frisches Wissen kann
in Zeiten des Online-Lernens überall aufgenommen werden: in der 
Küche, dem Wohn- oder Arbeitszimmer, aber auch unterwegs. Und im 
Garten des offenen Standhauses greifen Innovationsexperten der HPI 
School of Design Thinking spontane Ideen von CeBIT-Besuchern auf und 
verarbeiten sie gemeinsam zu neuen Ansätzen für die Shareconomy.
   Analyse genetischer Veränderungen in Echtzeit 
   Ein weiterer Ausstellungsschwerpunkt des HPI-Instituts ist die 
blitzschnelle In-Memory-Technologie, die beispielsweise die Medizin 
revolutionieren soll: Wenn Ärzte die optimale Behandlungsentscheidung
treffen wollen, müssen sie den Bauplan ihres Patienten (DNS) auf 
genetische Veränderungen untersuchen. Dabei fallen riesige 
Datenmengen an, denn jeder Mensch trägt rund 3,2 Milliarden 
Erbinformationen in sich. Um genetische Veränderungen in Echtzeit zu 
analysieren, kombinieren die HPI-Wissenschaftler die weltweiten 
Forschungsergebnisse zu einer Wissensdatenbank. Dadurch können die 
neuesten Erkenntnisse über eine Erkrankung sofort in die Behandlung 
einfließen.
   DFKI mit Fabrik der Zukunft
   Ein absolutes Topthema der CeBIT ist Industrie 4.0. Mit dieser 
Herausforderung beschäftigen sich auch die Wissenschaftler des 
Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Das 
Forschungsprojekt RES-COM (Ressourcenschonung durch kontextaktivierte
M2M-Kommunikation) untersucht, wie sich die Vision des Internets der 
Dinge und die technologischen Aspekte von intelligent vernetzten 
Komponenten auf die Fabrik der Zukunft auswirken. Durch eine 
miniaturisierte Fabrikationsanlage mit den Stationen Fräsen, 
Kommissionieren, automatisierte  Montage und Handarbeit wird live ein
Produkt gefertigt.
   Mobiler Eyetracker
   Fast wie aus einem Sciencefiction-Streifen wirkt das DFKI-Projekt 
"Taking Places": Nicht etwa per Mausklick, Sprachsteuerung oder 
Touch-Geste, sondern allein mit ihren Augen können Besucher auf der 
Messe Informationen zu beliebigen Objekten abrufen. Mit Hilfe eines 
mobilen Eyetrackers, der in eine Brille integriert ist, erkennt das 
Gerät, wenn der Nutzer einen Gegenstand mit Interesse betrachtet. Das
System identifiziert das Objekt anhand eines 
Bildähnlichkeits-Suchverfahrens und gibt die gewünschten Infos als 
Audiodatei aus.
   Interaktive 3-D-Bilder beim "Innovationsland Niedersachsen"
   Namhafte niedersächsische Hochschulen, Forschungseinrichtungen und
Unternehmen haben sich ebenfalls Gedanken zum Leitthema "Shareconomy"
der CeBIT gemacht: Der Gemeinschaftsstand "Innovationsland 
Niedersachsen" präsentiert Exponate zur Erhebung, Analyse, 
Visualisierung und Interaktion mit Daten. Es werden aber auch 
Assistenzsysteme für Verkehr, Gesundheit und Alter thematisiert. Zwei
Beispiele: Mit der Entwicklung von neuen interaktiven 
3-D-Visualisierungs-Methoden setzt sich das Institut 
Mensch-Maschine-Kommunikation der Leibniz Universität Hannover 
auseinander. Und das Forschungszentrum L3S wandelt statische 
Webarchive in ein kollektives Gedächtnis um, das eng mit dem Nutzer 
verbunden ist.
   Connected Living präsentiert vernetzte Heimelektronik 
   Auch im Bereich Smart Home präsentiert das CeBIT lab den neuesten 
Stand der Technik: Die Systemlösung des Innovationszentrums Connected
Living vernetzt Hausgeräte untereinander und bietet Werkzeuge und 
Software-Lösungen zur Planung, Installation und Steuerung. Der 
zentrale Architekturansatz trägt in hohem Maße dem Gedanken der 
Shareconomy Rechnung, da eine Vielzahl von Diensten und Applikationen
aus der Cloud zur Verfügung gestellt werden. Die Vernetzung von 
Geräten und Diensten sorgt für das nahtlose Zusammenspiel von 
Herstellern, Serviceprovidern und Verbrauchern, was völlig neue 
Geschäftsmodelle ermöglicht.
   CeBIT Innovation Awards am Stand des BMBF 
   Mit dem CeBIT Innovation Award haben das 
Bundesforschungsministerium (BMBF) und die Deutsche Messe AG erstmals
einen Preis für herausragende Entwicklungen in den Bereichen Design, 
Nutzerfreundlichkeit und Mensch-Maschine-Interaktionen ausgelobt. 
Mehr als 70 Forscher und Entwickler aus deutschen 
Forschungseinrichtungen, Universitäten, Fachhochschulen und 
Unternehmen haben ihre Ideen eingereicht. Die vier prämierten 
Exponate der Wettbewerbssieger sind am Stand des BMBF zu sehen.
   BMWi zeigt Trusted Cloud
   Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) stellt
Anwendungsbeispiele aus dem Technologieprogramm "Trusted Cloud" vor. 
Der Schwerpunkt liegt auf Cloud-Diensten für mittelständische 
Unternehmen. Welche Möglichkeiten bietet Cloud Computing für 
Handwerksbetriebe? Wie können Cloud-Lösungen mittelständischen 
Arzneimittelherstellern helfen, schneller medizinische Wirkstoffe zu 
entwickeln? Wie können die Daten in der Cloud vor ungewollten 
Zugriffen des Cloud-Anbieters geschützt werden? Ziel von "Trusted 
Cloud" ist die Entwicklung und Erprobung innovativer, sicherer und 
rechtskonformer Cloud-Computing-Lösungen.
   TU Clausthal hilft Feuerwehr bei der Planung 
   Die TU Clausthal (TUC) zeigt auf der CeBIT ein System, das die 
Einsatzabwicklung für Behörden mit Sicherheitsaufgaben beschleunigt 
und beispielsweise Einsatzleitern bei der Feuerwehr die Planung 
erleichtert. Die intelligente Lösung erfasst und identifiziert die 
Einsatzkräfte beim Einsteigen in das Fahrzeug automatisch dank in die
Sitze eingelassener Antennen und RFID-Transpondern in der Kleidung. 
Ein Minicomputer im Fahrzeug wertet die Daten aus und verteilt sie an
die Laptops, Tablets oder Smartphones der jeweiligen 
Verantwortlichen.
   AOK-Leonardo zeichnet Senioren-Tablet aus 
   Das Tablet als ideales Gerät für Senioren steht bei der Bremer 
Heimstiftung im Vordergrund. Bis 2015 will man dort alle Bewohner mit
Tablet-PCs ausstatten. Auf einer personalisierten Plattform können 
die Teilnehmer beispielsweise ihr individuelles Wochenprogramm an 
Aktivitäten zusammenstellen. Für die geistige Fitness sorgt ein 
Gedächtnistraining im App-Format. Um den Umgang mit der modernen 
Technik zu erlernen, werden den Senioren Paten von Schulen und Unis 
zur Seite gestellt. Die Idee des Projekts "Vera - vernetzt und aktiv"
überzeugte bereits die Jury des AOK-Leonardo, der Gesundheitspreis 
für Digitale Prävention. Die Krankenkasse würdigte das Vorhaben mit 
einem Förderpreis.
   3-D-Drucker von fabbster für den Hausgebrauch 
   Ähnlich futuristisch wirkt das Drucken von Gegenständen wie 
Schmuck, Spielzeug oder Ersatzteilen. Dabei ist der 3D-Drucker von 
fabbster, der aus Kunststoffen wie ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol) 
Bauteile bis zu einer Größe von 380 Millimetern fertigen kann, schon 
serienreif. Im Internet sind bereits tausende von kostenlosen 
Designideen für den Do-it-yourself-Druck verfügbar. Die 
netfabb-Software läuft auf Windows-, Mac- und Linux-Rechnern. In 
Halle 9 ist der Trend-Drucker in Aktion zu erleben.
Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Gabriele Dörries
Tel.: +49 511 89-31014
E-Mail: gabriele.doerries(at)messe.de