(ots) - Von Jürgen Scharf
Absprachen sind leider derzeit das große Thema im Fußball. In
diesem Fall muss man aber sagen: Sollten die französischen und
deutschen Kicker kurz vorm Freundschaftsspiel im Kabinengang die
Köpfe zusammen gesteckt haben, um zu vereinbaren, dass sie heute
einfach frank und frei losstürmen, ist ausnahmsweise nichts dagegen
einzuwenden - denn dieses Spiel hat richtig Spaß gemacht. Über Sinn
und Zweck von Freundschaftsspielen wurde angesichts des dicht
gedrängen Fußball-Terminkalenders immer wieder diskutiert.
Bundestrainer Jogi Löw wird den Test in Frankreich aber nicht missen
wollen. Die Einbrüche seiner Mannschaft im EM-Halbfinale gegen
Italien oder in der WM-Qualifikation gegen Schweden stecken ihm immer
noch in den Knochen. Umso spannender war die Frage, ob er im neuen
Jahr nun etwa seine Spielphilosophie ändert. Mitnichten! Löw lässt
sich von seiner Vorstellung, offensiven und attraktiven Fußball
bieten zu wollen, nicht abbringen. Am Mittwoch bot er einmal mehr
praktisch vier Stürmer auf. Was gegen Frankreich funktioniert hat,
wird irgendwann aber auch mal wieder nach hinten losgehen. Deswegen
bleibt zu hoffen, dass diejenigen, die sich jetzt über den tollen
Kombinationsfußball freuen, nicht groß aufschreien, wenn es bei der
WM 2014 wieder "nur" zu einem dritten Platz reicht.
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