(ots) - Leuchtende Tapeten und flexible Displays, 
alternative Photovoltaik und neuartige Batterien, gedruckte 
Schaltungen und Sensoren, intelligente Etiketten oder Tickets - 
hinter diesen vielfältigen und innovativen Anwendungen steckt ein 
gemeinsamer Nenner: die Organische Elektronik. Dieses noch junge 
Technologiefeld ermöglicht elektronische Schaltungen mit dem Einsatz 
von Polymeren oder kleinen organischen Molekülen, die auf 
Verbindungen aus Kohlenstoff beruhen. Als Aussteller der Research & 
Technology zeigen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und 
Hochschulinstitute vom 8. bis 12. April auf dem Themenstand Organic 
Electronics marktreife Produkte und anwendungsorientierte 
Lösungsansätze. Die Themenschwerpunkte reichen von Printed 
Electronics über OLED-Beleuchtungselemente, Micro-Oled-Displays, 
Funketiketten/RFID, Energieerzeugung und -speicherung bis hin zu 
Organischer Photovoltaik.
   Im Gegensatz zur anorganischen Silizium-basierten Elektronik 
stehen bei der Organischen Elektronik leitfähige Kunststoffe auf 
Trägermaterialien im Fokus. Sie können einerseits Licht absorbieren 
und in elektrische Energie wandeln, sodass sie als Solarzellen 
taugen, andererseits unter bestimmten Umständen auch Licht aussenden,
was den Einsatz in organischen Leuchtdioden (OLED) ermöglicht. Das 
Potenzial der Kunststoff-Elektronik ist immens. Experten schätzen, 
dass damit in 15 Jahren weltweit rund 330 Milliarden US-Dollar 
umgesetzt werden.
   Entsprechend heftig ist der internationale Wettlauf in Forschung 
und Entwicklung, aber auch um marktfähige Produkte entbrannt. Auch in
Deutschland wurde das neue Gebiet in den letzten Jahren gezielt 
gefördert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat
im Rahmen der Hightech-Strategie in zwei Innovationsallianzen und 
einem Spitzencluster 200 Millionen Euro Fördergelder eingesetzt, die 
von der Industrie um zusätzliche 800 Millionen Euro aufgestockt 
wurden. Auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die 
Organische Elektronik in zwei Schwerpunkten. Spezifische Programme im
Rahmen des siebten Rahmenprogramms hat zudem die Europäische Union 
aufgelegt. Vor diesem Hintergrund hat Deutschland im Vergleich zur 
großen Konkurrenz aus den USA und Asien eine durchaus gute Position.
   Die führende Stellung Deutschlands in einem der künftigen 
technologischen Schlüsselfelder erfährt auf der Research & Technology
2013, die internationale Leitmesse für Forschung, Entwicklung und 
Technologietransfer im Rahmen der HANNOVER MESSE, besondere 
Aufmerksamkeit: Die Organische Elektronik erhält einen von Organic 
Electronics Saxony e.V. (OES) organisierten Themenstand. Der Raum 
Dresden gilt als eine Hochburg der Organischen Elektronik, dort 
arbeiten mehr als 1 000 Ingenieure und Wissenschaftler in mehr als 40
Unternehmen und 17 wissenschaftlichen Einrichtungen an diesem Thema. 
"Organische Elektronik kann auf fast jede Unterlage aufgebracht 
werden, also auf Kunststoff- und Metallfolien, auf Kleidung, 
Pflastern und Papier", erklärt Prof. Karl Leo, Leiter des Instituts 
für Angewandte Photophysik der Technischen Universität Dresden, einer
der Väter der Organischen Elektronik in Deutschland.
   Plastikfolien als aufrollbare Solarzellen 
   Das Gebiet hat deshalb so großes Interesse gefunden, weil es eine 
Reihe von Vorteilen gegenüber den anorganischen Varianten hat. Viele 
organische Verbindungen sind intensiv farbig und wechselwirken 
besonders stark mit Licht. Deshalb sind sie für Leuchtdioden und 
Solarzellen sehr gut geeignet. Darüber hinaus sind diese Materialien 
aus Erdöl oder aus Pflanzen hergestellt und in ihrer Verfügbarkeit 
praktisch unbegrenzt. Zudem sind sie einerseits kostengünstig 
herstellbar, andererseits werden nur wenig Materialmengen benötigt 
und auch der notwendige Energieeinsatz ist gering. Da nur eine 
geringe Schichtdicke unterhalb von einem Mikrometer benötigt wird, 
sind die Bauteile an sich flexibel und biegsam, ähnlich wie eine 
Plastikfolie. Damit lassen sich unter anderem aufrollbare Solarzellen
fertigen. Allerdings muss die Organische Elektronik verkapselt 
werden, um sie vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit zu schützen. 
Dies lässt sich beispielsweise mit dem Einschweißen zwischen zwei 
Plastikfolien oder der Integration in Verbundglas gut realisieren.
   Spätestens Ende Dezember 2011 wurde die Organische Elektronik 
hoffähig: Vor gut einem Jahr erhielt ein Forscherteam aus Dresden für
seine Entwicklung, Licht und Energie aus hauchdünnen Molekülschichten
zu gewinnen, den Deutschen Zukunftspreis.
   "In Halle 2 präsentiert Organic Electonics Saxony e. V. (OES) im 
Rahmen des Themenparks ,Organische Elektronik' die Ideen, Projekte, 
Forschungsergebnisse und Produkte seiner Mitglieder. 15 Firmen und 13
Forschungseinrichtungen (www.oes-net.de/de/mitglieder.html) werden 
dort vertreten sein. Gezeigt werden Materialien, Bauelemente, 
Anwendungen und Technologien entlang der gesamten 
Wertschöpfungskette. So können die Besucher OLEDs für Beleuchtung, 
flexible organische Solarzellen, Sensoren und gedruckte Batterien am 
Stand begutachten, einzelne Exponate auch in die Hand nehmen und 
umfangreiches Informationsmaterial zu der Technologie und den 
Anwendungen erhalten", sagt Oliver Frese, Geschäftsbereichsleiter der
Deutschen Messe AG.
   Über den OES-Cluster
   Der OES-Cluster wurde 2008 in Dresden gegründet und repräsentiert 
die Interessen der in Europa führenden Firmen und 
Forschungseinrichtungen. OES unterstützt den Wissensaustausch und 
bietet eine exzellente Kooperationsplattform, um die Position des 
Clusters global zu stärken. Für seine Mitglieder akquiriert und 
koordiniert es Projekte, leitet Seminare und spezielle Schulungen und
unterstützt das neue Master-Programm "Organic and Molecular 
Electronics" der Technischen Universität Dresden. Neben weiteren 
Aktivitäten und Dienstleistungen vertritt der OES seine Mitglieder 
aktiv auf Messen - wie beispielsweise auf der Research & Technology 
2013 in Hannover.
   Über die HANNOVER MESSE
   Das weltweit bedeutendste Technologieereignis wird vom 8. bis 12. 
April 2013 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2013 vereint 
elf Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Motion, Drive & 
Automation, Energy, Wind, MobiliTec, Digital Factory, ComVac, 
Industrial Supply, SurfaceTechnology, IndustrialGreenTec und Research
& Technology. Die zentralen Themen der HANNOVER MESSE 2013 sind 
Industrieautomation und IT, Energie- und Umwelttechnologien, 
Antriebs- und Fluidtechnik, Industrielle Zulieferung, 
Produktionstechnologien und Dienstleistungen sowie Forschung und 
Entwicklung. Russland ist Partnerland der HANNOVER MESSE 2013.
Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Silke Gathmann
Tel.:+49 511 89-31614
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