(ots) - Die kommunale Investitionsschwäche in 
Deutschland setzt sich nach dem vollständigen Auslaufen der 
Konjunkturpakete fort. Dies verdeutlichen die Ergebnisse der 
aktuellen KfW Blitzbefragung Kommunen, einer Umfrage unter rund 250 
kommunalen Finanzentscheidern. Demnach ist nicht mit einer 
nachhaltigen Belebung der kommunalen Investitionstätigkeit in den 
kommenden sechs Monaten zu rechnen.
   Die Nachfrage nach kommunalen Investitionskrediten verhält sich 
spiegelbildlich zur Investitionstätigkeit: Vor dem Hintergrund der 
anhaltenden Investitionsschwäche bleibt diese schwach und wird auch 
bis Jahresmitte nicht anziehen. Auf zu hohem Niveau ist und bleibt 
dagegen die Nachfrage nach kommunalen Kassenkrediten - was zudem 
deutliche Refinanzierungsrisiken birgt, sobald das Zinsniveau 
ansteigt. Die Kassenkreditaufnahme konzentriert sich seit Jahren auf 
die vier Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland 
und Hessen und trägt maßgeblich zum Anstieg der kommunalen 
Gesamtverschuldung bei.
   Städte, Gemeinden und Landkreise mit Finanzierungsbedürfnissen 
bauen weiterhin auf einen insgesamt intakten Kommunalkreditmarkt: In 
den nächsten sechs Monaten erwarten die befragten Finanzexperten 
unverändert gute Kreditaufnahmebedingungen sowohl für Investitions- 
als auch für Kassenkredite. Insbesondere rechnen die Befragten mit 
weiterhin niedrigen Zinsen.
   Ihre Gesamtfinanzlage schätzen die Kommunen mehrheitlich 
problematisch ein: Fast die Hälfte der Befragten (46 %) bewertet sie 
derzeit als mangelhaft, weitere 18 % nur als ausreichend. Auch die 
Erwartungen für die nähere Zukunft zeichnen ein eher düsteres Bild. 
60 % der befragten kommunalen Finanzexperten rechnen mit einer 
nachteiligen Entwicklung. Die finanzielle Schere zwischen den 
Kommunen geht dabei immer weiter auseinander: Diejenigen Städte und 
Gemeinden, die ihre Finanzierungssituation aktuell als mangelhaft 
einstufen, erwarten für die nahe Zukunft eine weitere 
Verschlechterung - dagegen blicken die Kommunen mit guter Lage 
optimistisch nach vorn.
   "Insgesamt setzt sich die kommunale Investitionsschwäche fort, 
während die Gesamtverschuldung steigt. Wir beobachten das mit Sorge. 
Außerdem wächst die finanzielle Kluft zwischen den Kommunen weiter. 
Dies erfordert grundlegende Reformen sowohl auf der Einnahmen- als 
auch auf der Ausgabenseite", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der 
KfW Bankengruppe. "Notwendig ist eine Reform des 
Gemeindefinanzsystems, mit dem Ziel, die strukturellen Defizite über 
höhere, weniger konjunkturabhängige Einnahmen zu reduzieren. Außerdem
braucht es eine Anpassung der Aufgabenverteilung zwischen Bund, 
Ländern und Kommunen an unsere heutigen Bedürfnisse. Für höhere 
Investitionen müssen die Kommunen darüber hinaus eigene 
Konsolidierungsanstrengungen unternehmen", so Zeuner. Wünschenswert 
seien überdies eine verstärkte interkommunale Zusammenarbeit sowie 
weitere Kommunalfusionen. "Eine nachhaltige Lösung kann nur gelingen,
wenn alle Beteiligten - Bund, Länder und Kommunen - an einem Strang 
ziehen", fasst Dr. Zeuner zusammen.
   Hinweis:
   Die Präsentation der Blitzbefragung finden Sie unter: 
www.kfw.de/Kommunen-Blitzbefragung.
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