(ots) - Ein Mangel an Vitamin D erhöht nach einer neuen 
Meta-Analyse deutlich das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie 
koronare Herzkrankheit und Schlaganfall. In die Analyse der Harvard 
Universität in Boston, an der auch die synlab Akademie für ärztliche 
Fortbildung in Mannheim beteiligt war, wurden 19 unabhängige Studien 
aus den Jahren 1966 bis 2012 mit insgesamt rund 66.000 Teilnehmern 
einbezogen. Die Studie ergab, dass bei einem Vitamin-D-Spiegel unter 
24 Nanogramm je Milliliter Blut ein deutlich erhöhtes Risiko besteht,
kardiovaskuläre Erkrankungen zu bekommen und daran zu sterben.
   Klassischerweise wird in der Medizin die ergänzende Gabe von 
Vitamin D zur Vorbeugung der Rachitis im Kindesalter empfohlen, denn 
es ist gesichert, dass Vitamin D eine entscheidende Rolle bei der 
Regulation von Mineral- und Knochenstoffwechsel spielt. Meta-Analysen
randomisierter, kontrollierter Studien mit Erwachsenen dokumentieren,
dass die Supplementierung mit Vitamin D Knochenbrüche und Stürze 
deutlich reduziert. Daher ist die Einnahme von Vitamin D bei der 
Behandlung der Osteoporose etabliert. Mangel an Vitamin D wurde 
darüber hinaus erst kürzlich auch mit Erkrankungen wie Krebs, 
Infektionen, Autoimmun- und vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen in 
Verbindung gebracht.
   Die neue Meta-Analyse von Präventivmedizinern und Epidemiologen 
der Harvard Universität, an der auch die Akademie für ärztliche 
Fortbildung des Labordienstleisters synlab mitgewirkt hat, 
untersuchte nun den genauen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von 
kardiovaskulären Erkrankungen und der Konzentration des Vitamin D im 
Blut. Die Forscher werteten alle in der Fachliteratur zwischen 1966 
und Februar 2012 zu diesem Thema verfügbaren prospektiven Studien 
aus. Sie identifizierten 19 unabhängige Studien mit 65.994 
Teilnehmern und 6.123 inzidenten Fällen kardiovaskulärer 
Erkrankungen.
   Die Auswertung ergab, dass Vitamin D hochsignifikant und umgekehrt
mit kardiovaskulären Erkrankungen, kardiovaskulärer Sterblichkeit, 
koronarer Herzkrankheit und Schlaganfall assoziiert ist: Unter 
Konzentrationen von etwa 24 ng/ml (60 nmol/l) fand sich ein linearer 
und inverser Zusammenhang zwischen kardiovaskulärem Risiko und 
Vitamin-D-Spiegel. Im Bereich höherer Konzentrationen konnte ein 
solcher Zusammenhang statistisch nicht gesichert werden. Insbesondere
ergaben sich auch keine Hinweise auf ein höheres kardiovaskuläres 
Risiko mit ansteigendem Vitamin D.
   Mediziner empfehlen Vitamin-D-Spiegel von mindestens 24 ng/ml
   "Ohne Frage fehlen zur Zeit noch Interventionsstudien, die 
eindeutig zeigen, dass die Anhebung des Vitamin D auf Konzentrationen
über 24 ng/ml (60 mmol/l) das kardiovaskuläre Risiko senken", 
kommentiert Prof. Winfried März, Direktor der synlab Akademie, die 
Studienergebnisse. "Andererseits rechtfertigen die Erkenntnisse 
dieser Meta-Analyse und die solide Evidenz zur Bedeutung der 
Substitution von Vitamin D für die Knochengesundheit die Empfehlung, 
dass therapeutisch wenigstens eine Vitamin-D-Konzentration über 24 
ng/ml angestrebt werden sollte."
   Weltweit wird der Effekt von Vitamin D auf kardiovaskuläre 
Erkrankungen in prospektiven, randomisierten Interventionsstudien 
untersucht. Doch Privatdozent Dr. Stefan Pilz von der Medizinischen 
Universität Graz kommentiert die Anlage dieser Studien mit Skepsis. 
"Die Stärken der laufenden Studien sind die große Zahl der 
Studienteilnehmer und der relativ langen Follow-up-Perioden. Aber es 
steht nicht fest, ob die offenen Fragen überhaupt beantwortet werden 
können."
   In der VITAL-Studie in den USA, in die 20.000 Personen einbezogen 
sind, erhalten die Teilnehmer zu Studienbeginn 2.000 IE Vitamin D pro
Tag oder Placebo, und die Aufnahme von bis zu 800 IE Vitamin D pro 
Tag zusätzlich ist erlaubt. Damit könnten die Ergebnisse auch durch 
relativ hohe Vitamin-D-Konzentrationen in der Placebogruppe 
beeinflusst werden, sagte Pilz. "Randomisierte Studien sollten daher 
vor allem Patienten mit hohem Risiko, niedrigem Vitamin D und 
erhöhtem Parathyrin (PTH) einschließen, bei denen am ehesten eine 
Wirkung zu erwarten ist." PTH ist ein Peptidhormon, bestehend aus 84 
Aminosäuren, welches in den Nebenschilddrüsen (Epithelkörperchen) 
gebildet wird. Die Hauptfunktion des Parathyrins ist die Erhöhung der
Calcium-Konzentration im Blutplasma.
   Über synlab:
   Die synlab-Gruppe mit Hauptsitz in Augsburg ist ein führender 
Anbieter von medizinischen Labordienstleistungen in Europa. Das 
Unternehmen bietet die gesamte Bandbreite von Laboranalysen für die 
Humanmedizin, Tiermedizin und die Umwelt an. Neben Deutschland ist 
die synlab-Gruppe in weiteren 19 Ländern mit Niederlassungen 
vertreten, z.B. in der Schweiz, Italien, Ungarn und Tschechien. Zum 
Erfolg der synlab-Gruppe tragen europaweit rund 6.800 Mitarbeiter 
bei, davon 4.500 in Deutschland. Am Firmensitz in Augsburg sind 520 
Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt gehören etwa 200 Labore zum 
synlab-Verbund. Im Jahr 2011 erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz 
von 570,8 Mio. Euro.
   www.synlab.com
Pressekontakt:
Perfect Game Communications GmbH
Ralf Geißler
Lachnerstraße 32
80639 München
Tel.: 089/30 90 52 95 20
E-Mail: rg(at)perfect-game.de