(ots) - Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie 
(BPI) begrüßt die Forderung des EU-geförderten Forschungsnetzwerks 
CAMbrella, die Forschung im Bereich Komplementär- und 
Alternativmedizin zu verstärken. "Es ist wichtig, gerade in diesem 
Therapiebereich die Forschungsanstrengungen zu intensivieren", sagt 
Dr. Norbert Gerbsch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BPI. 
"Die Komplementär- und Alternativmedizin erfreut sich steigenden 
Zuspruchs in der Bevölkerung, ist aber ein stark vernachlässigtes 
Forschungsgebiet. Das EU-Forschungsnetzwerk CAMbrella hat 
eindrucksvoll belegt, dass Europa hier im Vergleich zu den USA, Asien
und Australien im Hintertreffen ist. Hier besteht Handlungsbedarf auf
nationalem und europäischem Niveau."
   Nach Angaben der Universitätsklinik Charité in Berlin sind die 
Deutschen in Europa Spitzenreiter bei der Inanspruchnahme 
komplementär- und alternativmedizinischer Leistungen wie zum Beispiel
Akupunktur, Physiotherapie oder Naturheilverfahren. Im ärztlichen 
Bereich und im Patientenalltag sind sie also schon längst gang und 
gäbe, nicht zuletzt aufgrund der langen Tradition in Deutschland. 
Viele Krankenkassen haben überdies sogenannte integrierte 
Versorgungsverträge abgeschlossen und übernehmen in diesem Rahmen die
Kosten für homöopathische Therapien. Allein die Forschung auf dem 
Gebiet der Alternativmedizin ist oftmals noch ein Nischenbereich. 
Seit Mai 2008 gibt es immerhin die erste Stiftungsprofessur zur 
Erforschung der Komplementärmedizin. "Dass Forschung in diesem 
Bereich auch in Deutschland trotzdem noch relativ selten stattfindet,
liegt auch daran, dass Sie entgegen der Patientenwünsche an den 
Hochschulen kaum verankert ist und die entsprechenden Lehrstühle 
bislang weitgehend über Stiftungen finanziert werden müssen", sagt 
Dr. Norbert Gerbsch. "Wir brauchen daher auch in Deutschland und auf 
europäischer Ebene eine Forschungsförderung, die dem Stellenwert der 
Alternativmedizin gerecht wird."
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