(ots) - Dass eine Unterversorgung mit 
einzelnen Vitaminen oft unbemerkt zu Funktionsstörungen im Organismus
und langfristig gar zu Erkrankungen führen kann, ist bekannt. In 
Zukunft sollen gezielte Vitamineinnahmen nicht nur dem Ausgleich 
einer Unterversorgung und somit der Vorbeugung vor Krankheiten 
dienen, sondern maßgeschneidert Körperfunktionen optimieren. Dafür 
hat jüngst der amerikanische Antioxidantienforscher Prof. Jeffrey 
Blumberg von der Tufts University in Boston anlässlich des Symposiums
"100 Jahre Vitamine" am 30. November 2012 an der Universität im 
schweizerischen Basel plädiert. Dabei wird es darauf ankommen, 
genauer zu definieren, in welcher Dosis die Vitamine  am besten 
wirken und inwieweit individuelle Unterschiede im Organismus dabei 
eine Rolle spielen.
   Außerdem erklärte Blumberg, warum für die Erforschung der 
Wirksamkeit von Vitaminen so genannte Plazebo-kontrollierte Studien -
der Goldstandard für Arzneimitteltests - letztlich nur eingeschränkt 
geeignet seien. Denn während Arzneimittelwirkungen in diesen Studien 
mit einer dem getesteten Arzneistoff nicht ausgesetzten 
(Plazebo-)Gruppe abgeglichen werden, seien Nährstoffuntersuchungen 
mit einer Vergleichsgruppe ohne jegliche Nährstoffzufuhr nicht 
möglich bzw. wären unethisch. Zudem würden zahlreiche Studien mit 
Probanden durchgeführt, die bereits bestens mit Vitaminen versorgt 
seien, so dass es nicht verwunderlich sei, dass zusätzliche 
Vitamingaben keine weiteren messbaren Effekte zeigen würden. Außerdem
sollen Medikamente in diesen Studien innerhalb relativ kurzer Zeit 
bei der Behandlung bestehender Erkrankungen Wirkung zeigen, während 
der Nachweis, dass Vitamine der Entstehung von Krankheit vorbeugen 
können, hingegen Jahrzehnte benötigen kann. Bei Nährstoffen laute die
Frage nicht, ob sie wirken, sondern wie viel für eine optimale 
Wirkung nötig ist.
   Blumberg zeichnete ferner ein Szenario für die Zukunft der 
Vitaminforschung, in dem genetische Untersuchungen ("Genomics") immer
weiter verfeinert und genutzt werden sollen, um für jeden Menschen 
entsprechend seines genetischen Profils und der Eigenschaften seines 
Stoffwechsels die optimalen Zufuhrmengen für die einzelnen Vitamine 
definieren zu können.
   Quelle:
   Bloomberg, Jeffrey B. Vitamins: Preparing for the future. Vortrag 
auf dem Symposium "100 Years of Vitamins - Past, present, future: 
Micronutrients - Macro Impact", 30. November 2012, Universität Basel
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