(ots) - Sodbrennen und Refluxsymptome gehören zu den 
häufigsten Magen-Darm-Beschwerden: Von der gastroösophagealen 
Refluxkrankheit (GERD) sind rund zehn Prozent der Deutschen 
Bevölkerung betroffen. Dabei kommt es zu einem krankhaft gesteigerten
Rückfluss von Verdauungssäften in die Speiseröhre. Ist die 
Speiseröhrenschleimhaut aufgrund einer chronischen Entzündung 
verändert, sprechen Experten von einem Barrett-Ösophagus oder auch 
Barrett-Syndrom, das als Vorstufe von Speiseröhrenkrebs gilt. Das 
Auftreten von Speiseröhrenkrebs hat sich in den letzten 20 Jahren 
versechsfacht, wie aktuell auch die Deutsche Gesellschaft für 
Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) warnt. 
   Die Ursache für gastroösophagealen Reflux ist eine 
Funktionsstörung des unteren Schließmuskels der Speiseröhre, der oft 
auch mit einem Zwerchfelldurchbruch einhergeht. Typische Symptome 
sind Sodbrennen und damit verbundene Schmerzen hinter dem Brustbein. 
Die Anzeichen verstärken sich häufig nach den Mahlzeiten sowie beim 
Bücken oder in der Liegeposition. "Chronisches Sodbrennen ist einer 
der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung eines 
Barrett-Ösophagus", so Privat-Dozent Dr. Oliver Pech vom Krankenhaus 
Barmherzige Brüder, Regensburg.
   Barrett-Ösophagus: Veränderung der Speiseröhrenschleimhaut 
   Beim Barrett-Ösophagus tritt eine so genannte metaplastische 
Umwandlung des Speiseröhrenepithels auf. Als Epithel wird die 
äußerste Zellschicht bzw. das Deckgewebe bezeichnet. Dabei findet 
eine Veränderung der ursprünglichen Gewebeanteile, dem 
Plattenepithel, in so genanntes Zylinderepithel statt. Diese 
Veränderungen gelten als eine Krebsvorstufe, die die Entstehung von 
Geschwüren in der Speiseröhre und Speiseröhrenkrebs begünstigen kann.
"Patienten mit einem Barrett-Ösophagus sollten regelmäßig 
Säureblocker einnehmen, um einen sauren Reflux in die Speiseröhre zu 
unterbinden", erklärt Pech. Zudem werden regelmäßige endoskopische 
Kontrolluntersuchungen empfohlen. Vor allem dann, wenn aus den 
Gewebeproben hervorgeht, dass eine Krebsvorstufe vorliegt. Je nach 
Ausprägung der Veränderungen ist es möglicherweise auch notwendig, 
erkrankte Gewebeteile in einer minimal invasiven Operation bzw. 
endoskopisch zu entfernen.
   Radiofrequenzablation - ein effektives endoskopisches Verfahren
   "Die Radiofrequenzablation ist eine sehr effektive und sichere 
Methode zur Verschorfung von Barrett-Schleimhaut", erläutert Pech. In
den meisten Fällen kann die gesamte Barrett-Schleimhaut sicher 
entfernt werden. "Dabei ist die Radiofrequenzablation im Vergleich zu
anderen Verfahren effektiver und nebenwirkungsärmer", so Pech weiter.
Allgemein bezeichnet Ablation eine Technik, bei der Gewebe erhitzt 
wird, bis es zerstört ist. Der Radiofrequenzgenerator setzt hohe 
Energie auf die betroffene Gewebeschicht frei. Ein spezieller 
Elektrodenaufbau und eine kontrollierte Energieabgabe ermöglichen 
eine präzise und gleichmäßige Ablation. Die Prozedur dauert in der 
Regel weniger als 30 Minuten. Die Radiofrequenzablation wird bei 
Patienten mit hochgradiger Dysplasie oder Barrettfrühkarzinom in 
Verbindung mit einer endoskopischen Resektion durchgeführt. Klinische
Studien haben gezeigt, dass die Barrett-Schleimhaut mit dieser 
Methode bei 98,4 Prozent der Patienten entfernt werden kann.
Pressekontakt:
Ralf Steinmetz 
E-Mail: steinmetz(at)haas-health.de
Tel. 06123-70 57 -39 
Fax 06123-70 57 -57