(ots) - Die dunkle Macht
Im Krieg der Sterne kämpft ein Trupp kunterbunter Individualisten
gegen uniformierte Horden: Vielfalt gegen Monotonie. Jetzt gibt
George Lucas die Star-Wars-Welt an den Entertainment-Riesen Disney
ab, der die Sci-Fi-Saga in sein eigenes Merchandising-Imperium
eingemeindet. Genauso wie vorher die Animationsschmiede Pixar und den
Comic-Giganten Marvel. Verkauft sich Lucas damit an die dunkle Seite
der Macht?
Jein! Wenn man ehrlich ist, war er dort schon immer zu Hause. Er
hat sie ja erfunden, und das nicht nur in seiner Fiktion. Mit dem
"Krieg der Sterne" entstand Ende der 70er-Jahre das moderne
Blockbuster-Kino, eine Verbundindustrie, die nicht mehr nur an der
Kinokasse verdient, sondern vor allem an den Markenrechten ihrer
Fantasie-Universen. Schon damals stand Lucas damit in der Tradition
von Disney. Mickey Mouse, Star Wars, Indiana Jones, Potter: Die
großen Unterhaltungsmarken haben von jeher das Helle mit dem Dunklen
verbunden, verspielte Kreativität mit aggressiver Marktmacht. Wenn
Donald Duck jetzt Darth Vader schluckt, ändert sich nichts
Substanzielles. Es entsteht nur eine neue Größenordnung.
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