(ots) - Enterprise 2.0 ist bei Veränderungen Fehlanzeige
Veränderungen zählen zum Dauerzustand von großen Unternehmen -
aber der Schein der Flexibilität trügt. So sind vor allem die
Führungskräfte im mittleren Management nur schlecht darauf
vorbereitet, den internen Wandel zu vollziehen (44 Prozent).
Zusätzlich verfügen sie selbst über zu wenig Erfahrung im Umgang mit
den sozialen Medien und setzten damit auf hierarchisch gesteuerte
Veränderungen. Dies zeigt die aktuelle Studie "Digitale Revolution -
ist Change Management mutig genug für die Zukunft?" der Strategie-
und Transformationsberatung Capgemini Consulting. "Auch wenn die
Verantwortlichen betonen, dass die emotionale Dimension des
Veränderungsprozesses besonders wichtig ist, gehen Anspruch und
Wirklichkeit weit auseinander", so Imke Keicher, Leiterin der Change
Management-Beratung bei Capgemini Consulting in Deutschland,
Österreich und der Schweiz und eine der Autoren der Studie.
Veränderungswiderstand aus Angst vor Statusverlust und zu viel
Wandel
Aus den Antworten der über 150 befragten Manager von
Großunternehmen im deutschsprachigen Raum geht eine ausgeprägte
Veränderungsbereitschaft des Top-Managements hervor, jedoch wird nur
sieben Prozent der zweiten Führungsebene diese Kompetenz
zugeschrieben. "Fest steht, dass der Erfolg von
Transformationsprojekten heute in den Händen von Führungskräften
liegt, die häufig nicht gewillt oder nur schlecht auf diese
Herausforderung vorbereitet sind", meint Keicher. Die Gründe für
diese Abwehrhaltung sind vor allem die Angst um den Einfluss- und
Statusverlust (47 Prozent) und die dichte Taktung der
Veränderungsprojekte in den vergangenen Jahren, bestätigen 40 Prozent
der Befragten. Die Studie resümiert, dass Führungskräfte gezielter
auf ihre Aufgabe vorbereitet und während des Prozesses betreut werden
sollten.
Digitalisierung fordert Emotionen
Top-down-Kommunikation gilt in Zeiten zunehmender Digitalisierung
und der mühelosen Verfügbarkeit von Echtzeitinformationen als nicht
mehr angebracht. "Gerade in der Generation Y wird Wandel eher positiv
gesehen. Somit kann man ihren Veränderungswillen nutzen, indem man
sie in Entscheidungen einbindet und die Ansprache möglichst emotional
gestaltet", so die Change-Expertin Keicher. Auch die
Studienteilnehmer sehen die emotionalen Aspekte als zentralen Hebel
im Transformationsprozess an. 74 Prozent stimmen der Aussage zu, dass
sich Veränderungen nur schwer von außen aufzwingen lassen, wenn die
Mitarbeiter dazu innerlich nicht bereit sind. Für eine erfolgreiche
Veränderung kommt es nicht nur darauf an, Fakten zu vermitteln (57
Prozent Zustimmung), erfolgskritisch ist es, Menschen emotional zu
erreichen und für den Wandel zu begeistern (85 Prozent Zustimmung).
Betrachtet man allerdings die in der Praxis angewandten Methoden, so
überwiegt die fachlich-sachliche Ansprache entlang der etablierten
Hierarchiestrukturen.
Social Media hoch gelobt - und kaum genutzt
Einstellung und Wirklichkeit driften besonders auseinander, wenn
es um den Einsatz sozialer Medien geht - den sogenannten Enterprise
2.0-Anwendungen. Obwohl sich 65 Prozent der befragten Change-Experten
eine Arbeitserleichterung durch den Einsatz solcher Anwendungen
versprechen, geben nur 15 Prozent der Befragten an, dass die in ihrem
Unternehmen vorhandenen 2.0 Anwendungen generell eine unverzichtbare
oder große Rolle spielen. Zwar werden bereits verschiedene "digitale"
Werkzeuge genutzt, jedoch sind Change-Manager zögerlich, wenn es um
den Einsatz "echter" Enterprise 2.0-Anwendungen geht. Imke Keicher
meint: "Die digitale Transformation liegt noch in weiter Ferne,
besonders wenn es darum geht, Mitarbeiter in den Veränderungsprozess
einzubinden und einen Austausch über alle Hierarchiestufen hinweg zu
ermöglichen." Die Zurückhaltung gegenüber den neuen digitalen
Anwendungen begründen 64,6 Prozent der Studienteilnehmer mit
mangelnder Erfahrung.
Ein PDF der Studie steht hier zum Download bereit:
www.de.capgemini-consulting.com/cm
Über Capgemini: http://www.de.capgemini.com
Über Capgemini Consulting: http://www.de.capgemini-consulting.com
Pressekontakt:
Rainer Puster
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