(ots) - Zeit wird in der katholischen Kirche nicht in
Sekunden gemessen. Änderungen brauchen Jahre, Jahrzehnte,
Jahrhunderte. Das macht den Katholizismus vielen sympathisch. So
gesehen kann man die Einrichtung eines Arbeitskreises zur Integration
von Wiederverheirateten sogar als Fortschritt buchen. Schließlich ist
das Thema damit wenigstens noch nicht vom Tisch. Andere, die der
Kirche durchaus verbunden sind, treibt das Beharrungsvermögen in die
Verzweiflung. Schließlich dauert ein Menschenleben 60, wenn es hoch
kommt 90 Jahre. Da ist man nicht so geduldig. Unter der Hand finden
vor Ort viele wiederverheiratete Katholiken einen Weg, der sie nicht
ganz aus der Gemeinde ausschließt - teilweise sogar unter Mithilfe
des Pfarrers. Doch das kann für eine Kirche, der es um Wahrheit geht,
nicht die Lösung sein. Auch das Argument, dass das Thema außerhalb
Mitteleuropas von untergeordnetem Interesse ist, zählt nicht.
Menschen, die dem Glauben folgen wollen, leiden Not. Darauf muss der
Vatikan reagieren. Ãœbrigens auch aus eigenem Interesse: So voll sind
die katholischen Kirchen selbst sonntags nun auch nicht . . .
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261