(ots) - Die niedergelassenen Ärzte lassen nicht locker.
Deutlich mehr Geld oder Streik sofort: So lautet ihr Ultimatum. Im
ewigen Verteilungswettstreit um die Versicherungsbeiträge der
Patienten haben die Ärzte dazugelernt. Sie sind besser vernetzt und
kampagnenstärker denn je. Wo Kliniken und Pharmafirmen ihre
Lobbyisten ins Rennen schicken, scharen die Ärzte ihre Patienten um
sich. Kein Politiker wird es gerne sehen, wenn seine Wähler vor
verschlossenen Praxen stehen. 270 Millionen Euro mehr sind doch viel
Geld, argumentieren die Kassen. Das sind nur 0,9 Prozent mehr und
somit nicht einmal ein Inflationsausgleich, entgegnen die Ärzte.
Welche Seite Recht hat, ist kaum sicher zu beurteilen. Der
Topverdiener im weißen Kittel ist ebenso zu finden wie der arme Dr.
Schlucker, der mit den Pauschalhonoraren für seine Kassenpatienten
kaum über die Runden kommt. Taktisch handeln die Ärzte geschickt.
Die Überschüsse bei den Kassen sind so hoch wie nie. Selbst ein
Nachschlag bei den Honoraren würde keine direkten Beitragserhöhungen
nach sich ziehen. Die Operation Extrageld erscheint vielversprechend.
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