(ots) - Die Deutsche Bank ist angezählt. Das neue
Führungsduo Jürgen Fitschen und Anshu Jain muss Deutschlands größtes
Geldinstitut von Grund auf renovieren. Ausgerechnet Jain, ein Brite
indischer Herkunft, der in London als Investmentbanker reich geworden
ist. Er soll die Deutsche Bank aus dem Würgegriff launischer
Spekulanten befreien und zu einem braven Geldhaus machen, in dem
solide Privatkunden im Mittelpunkt stehen.
Ein schwieriges Unterfangen für einen internationalen Konzern, der
zwar viel versteht von der Casino-Finanzierung in Las Vegas und vom
Handel mit Staatsanleihen, aber in deutschen Dörfern und Kleinstädten
keine so große Rolle spielt. Bei privaten Konten erreicht die
Deutsche Bank einen Marktanteil von nur 15 Prozent. Das Geschäft
beherrschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken mit ihrem dichten
Filialnetz und ihrer Kenntnis von Land und Leuten. Deutschlands
größte Bank dagegen ist mit Filialen und Geldautomaten allenfalls in
größeren Städten vertreten. Als Finanzier von Handwerkern und
Hausbauern tut sich das Geldhaus schwer. Die Gebühren sind eher hoch,
die Zinsen eher niedrig. Nicht die besten Voraussetzungen, um
Online-Banken, Sparkassen und Genossenschaften in großem Stil Kunden
abspenstig zu machen.
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