(ots) - Dicke Gewitterwolken liegen wie Blei in der Luft.
Die hohe Luftfeuchtigkeit lähmt die Aktivität vieler Menschen. Es ist
einfach viel zu schwül! Auch für Verliebte ist dieses Wetter nicht
ideal: Zu viel Nähe kann schnell unangenehm werden. "Verliebte Rehe
hingegen kommen an schwülen Tagen erst so richtig in Fahrt", sagt Dr.
Andreas Kinser, Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. "Blind vor
Liebe riskieren Bock und Ricke dann oft ihr Leben, wenn sie im
Verkehr die Straßen kreuzen."
Was macht verliebte Rehe bei diesem Wetter so aktiv? "Es sind die
Hormone!", sagt Kinser. Ende Juli steuert die Rehbrunft auf ihren
Höhepunkt zu. Die Ricke lockt den Bock mit Fiep-Lauten und er treibt
sie vor sich her. Außerdem kann der Bock die Ricke "gut riechen",
denn sie setzt eine Art "Reh-Parfüm" ein, das sie für ihn
unwiderstehlich macht. Es signalisiert ihm, dass die Ricke
paarungsbereit ist. "Dieses Reh-Parfüm besteht aus Pheromonen, also
Sexuallockstoffen, die das weibliche Tier aus Duftdrüsen absondert",
sagt Kinser.
Ahnungslos kommen beide bei ihrem Liebesspiel oft mit dem Verkehr
in Konflikt. "Keine andere Schalenwildart ist häufiger in Wildunfälle
verwickelt", erklärt Kinser. Allein in Niedersachsen waren innerhalb
von fünf Jahren über 130 000 Rehe an Verkehrsunfällen beteiligt.
Bundesweit sterben jährlich mehr als 200 000 Rehe im Straßenverkehr.
Die Dunkelziffer ist hoch. "Autofahrer sollten gerade jetzt zur
Rehbrunft besonders aufmerksam und bremsbereit fahren", so der
Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. Wer vorsichtig fährt,
schützt sich vor Wildunfällen und erspart verliebten Rehen ein
tragisches Ende.
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