PresseKat - Westdeutsche Zeitung: Die deutsche Sehnsucht nach dem Titel bleibt unerfüllt = Von Christoph Fische

Westdeutsche Zeitung: Die deutsche Sehnsucht nach dem Titel bleibt unerfüllt =
Von Christoph Fischer

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(ots) - Es macht sich schmerzliche Ernüchterung breit.
Die Mission Titel endete für das deutsche Fußball-Nationalteam abrupt
im Halbfinale. Und niemand kann behaupten, die italienische
Mannschaft stehe unverdient im Endspiel der Euro 2012.

Die deutsche Auswahl und der hoch gelobte Bundestrainer Joachim
Löw haben Fehler gemacht. Die auf Euro-Niveau nicht verziehen werden.
Dabei geht es gar nicht um die nicht nachvollziehbaren
Personalwechsel von Löw, es geht um nicht weniger als den Rückfall in
alte Zeiten des deutschen Sicherheitsfußballs, die doch gerade dieser
Löw überwunden zu haben glaubte.

Dieser Bundestrainer hat der Nation erzählt, dass seine Mannschaft
in einer Position sei, in der sich der Gegner an ihr, und nicht sie
sich am Gegner orientieren muss. Gegen Italien stellte Löw ohne Grund
alles wieder in Frage, was ihn vorher stark gemacht hatte. Er
vertraute seinem Konzept nicht mehr, er ließ sich von den Italienern
einen Stil diktieren, den seine Mannschaft gar nicht mehr wirklich
spielen kann. Insofern machte dieser Joachim Löw als Trainer erstmals
fundamentale Fehler. Das ist gewichtig, reicht im Moment aber nicht,
um ihn ernsthaft in Frage zu stellen. Natürlich ist diese Mannschaft
jung und entwicklungsfähig genug, um bei der Weltmeisterschaft in
Brasilien in zwei Jahren Erfolge zu feiern. Und dennoch läuft sie
irgendwann Gefahr, das Schicksal der "goldenen Generation" Portugals
um den genialen Luis Figo zu teilen und ungekrönt abzutreten. Auch
wenn es nicht nur um Titel im Fußball geht, Titel sind es, die
nachwirken und Geschichte schreiben.

Diese Sehnsucht bleibt für die Deutschen weiter unerfüllt. Weil
ihr Trainer in der entscheidenden Phase das Vertrauen in sein Konzept
verlor. Nun bestreiten Italien und Spanien das Finale. Und bringen
ein Turnier ins Ziel, das fußballerisch die Erwartungen sicher nicht




erfüllte, für Polen und die Ukraine aber einen großen Schritt nach
vorne bedeutete. Wie immer man die politischen Verhältnisse vor Ort
auch beurteilen mag, beide Nationen standen im Blickpunkt der
europäischen Öffentlichkeit. Man wird sie immer wieder mit der Euro
2012 in Verbindung bringen. Man wird sagen, dass es gut war in Polen
und der Ukraine. Und das ist mehr wert als ein gewonnenes Finale.



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Kommentar Von Robert Peters
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Datum: 29.06.2012 - 18:42 Uhr
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