(ots) - Deutsche Gesellschaft für Mukosale
Immunologie und Mikrobiom verweist auf positive Wirkungen von
Probiotika
Die 100 Billionen Bakterien, die im menschlichen Darm arbeiten,
beeinflussen maßgeblich unsere Gesundheit. Wer seinen Darm stärken
und schützen will, kann lebende Mikroorganismen in Form von
probiotisch wirkenden Lebensmitteln und im Krankheitsfall von
entsprechenden Medikamenten zu sich nehmen. Auf die positive Funktion
etlicher Bakterienstämme für die Vorbeugung gegen Krankheiten und für
das körperliche Wohlbefinden hat die Deutsche Gesellschaft für
Mukosale Immunologie und Mikrobiom (DGMIM) in Frankfurt hingewiesen.
Probiotika sind lebende Bakterienstämme, die einen
gesundheitsfördernden Einfluss auf den menschlichen Organismus haben,
sofern sie in ausreichender Menge zu sich genommen werden. Wenn die
Darmgesundheit beeinträchtigt ist, können Infektionen, Allergien,
chronische Entzündungen und sogar Fettleibigkeit entstehen, darauf
verwies der Vorsitzende der Gesellschaft, Prof. Dr. Stephan C.
Bischoff vom Institut für Ernährungsmedizin und Prävention der
Universität Hohenheim in Stuttgart. Und sein Kollege Dr. Jan Wehkamp
vom Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart ergänzte: "Sowohl die
Bakterien des Darms als auch die Probiotika aus Joghurts und
Medikamenten beeinflussen unsere Gesundheit, indem sie die
Darmbarriere stabilisieren und uns so vor einer Bakterieninvasion in
den Körper und vor nachfolgenden Entzündungsreaktionen schützen." Im
speziellen würden Oberflächen durch probiotische Bakterien dazu
angeregt, vermehrt körpereigene Antibiotika - sogenannte Defensine -
zu produzieren.
Auch für seine Kollegen anderer Fachrichtungen und Institute sind
die positiven Wirkungen von speziellen lebenden Mikroorganismen für
die Darmgesundheit und das Darmwohlbefinden unbestreitbar. "Die
Forschung und die Gesundheitsbehörden liegen aber bei der Bewertung
der Ergebnisse noch weit auseinander und sprechen nicht die gleiche
Sprache", sagte Bischoff. Die Europäische Behörde für
Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat kürzlich sämtliche 300 von
Industrieunternehmen eingereichten Werbeaussagen über probiotische
Produkte abgelehnt. "Die EFSA legt ähnlich strenge Maßstäbe für
funktionelle Lebensmittel an wie für Medikamente. Allerdings werden
die Lebensmittel weder für eine Überprüfung an Patienten zugelassen
noch auf der Basis von klinischen Endpunkten, also
Krankheitsbildern", so Bischoff. "Die Konsumenten sind durch das Hin
und Her und die Nichtzulassung von Aussagen über probiotisch wirkende
Lebensmittel verunsichert", konstatiert Lebensmittelwissenschaftler
Kneifel: "Denn gegenwärtig darf für einige probiotische Produkte
nicht mit der positiven Wirkung geworben werden, obwohl sie vorhanden
ist."
Pressekontakt:
DGMIM Geschäftsstelle
Caroline Betz
Wollgrasweg 49b, 70599 Stuttgart
Tel.: 0711 / 45101 7706, Fax: 0711 / 45101 7701
Email: info(at)dgmim.de
www.dgmim.de